Heidelberger Kongress zur Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege setzt deutliches Zeichen

Über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen sich in Heidelberg zu Gestaltungsmöglichkeiten und Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege aus.

Zu Beginn begrüßen Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Dr. Andreas Marg, Referent im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, die Gäste. Im Fachvortrag ,Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – rechtlicher Rahmen und aktuelle Entwicklungen´ skizziert Nicolas Geiger, Referent im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die aktuellen Zahlen, rechtliche Grundlagen und Schwerpunkte auf der Bundesebene. ,Angehörigenpflege – Herausforderungen für Unternehmen, Familien und Kommunen´, diesem Themenschwerpunkt widmet sich Dr. Stephanie Saleth, Leiterin der FamilienForschung Baden-Württemberg im zweiten Fachvortrag.

Anschließend tauschen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer engagiert im Rahmen von Themeninseln mit Experten aus Bund, Land und Kommune zu den Herausforderungen von pflegenden Beschäftigten, was auf politischer Ebene noch geschehen muss und Lösungsansätzen für eine gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege aus.

Fazit des Kongresses ist, Unternehmen und Kommunen müssen sich weiter engagieren. Das Thema wird in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung zunehmen und weitere Aspekte einschließen, wie Chancen und Grenzen der Digitalisierung. Um betriebliche Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege in Unternehmen umzusetzen wurde am Beispiel des Überstundenverschenkens der Wunsch noch konkreten Umsetzungsschritten von Best Practise Beispielen laut. Kommunizieren der Bedarf von pflegenden Angehörigen, hier gibt es bei heute keine entsprechende Interessensvertretung gegenüber dem Bund.

13 betriebliche Pflegelotsen qualifiziert

Am Nachmittag stehen im Dialogforum aktuelle Fragen bei der Umsetzung der Pflegestärkungsgesetze im betrieblichen Kontext im Mittelpunkt. Parallel wurden

13 UnternehemensvertreterInnen, Beauftragte für Chancengleichheit, BetriebsratvertreterInnen und Personaler qualifizierten sich am Nachmittag zum betrieblichen Pflegelotsen, um in Zukunft als Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen beim Thema Pflege zur Verfügung stehen. Die nächste Qualifizierung zum ,betrieblichen Pflegelotsen´ findet am 26. September 2018 statt.

Online-Plattform ,Pflegelotsen-Netzwerk Baden-Württemberg´ wurde vorgestellt

Nicht nur in Heidelberg wurden bis heute 95 betriebliche Pflegelotsen als Ansprechpartner in Unternehmen qualifiziert, auch in Baden-Württemberg und darüber hinaus gibt es vergleichbare Schulungen. Über 700 betriebliche Pflegelotsen zählt Baden-Württemberg.

Mit dem Projekt ,Pflegelotsen-Netzwerk Baden-Württemberg‘ wird unter www.pflegelotsen-bw.de, ein internetgestütztes Netzwerk für betriebliche Pflegelotsen in Baden-Württemberg aufgebaut. Hier werden Informationen, wirkungsvolle Lösungen und aktuelle Entwicklungen gebündelt. Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Kontakt

Sophia Tesfay
Bündnis für Familie Heidelberg
Pflegelotsen-Netzwerk Baden-Württemberg
Tel.: 06221 / 1410-20
E-Mail: tesfay@hddienste.de