Eine viertel Million Euro für Familienbündnis
Das neue Netzwerk wurde Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums – In 100 Tagen sollen die ersten fünf Ziele umgesetzt werdenIn 100 Tagen sollen Eltern auf einen Blick wissen, welche Betreuungs- und Informationsangebote es in Heidelberg gibt. Und in 100 Tagen soll es auch endlich eine Schülerbetreuung für die „kleinen” Ferien stehen. Und alleinerziehende Mütter sollen eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren können. Ambitionierte Ziele hat das Heidelberger „Bündnis für Familie” – und auch schon den ersten Erfolg zu verbuchen.
Erst Ende März wurde das Heidelberger „Bündnis für Familie” aus der Taufe gehoben. Gestern ging das Netzwerk für ein familien- und kinderfreundliches Heidelberg erneut an die Öffentlichkeit: Mit Zielen, die in 100 Tagen umgesetzt sein sollen. Und der guten Nachricht, dass das Bündnis bis Ende des kommenden Jahres 266 000 Euro des Bundesfamilienministeriums für seine Arbeit bekommt. Die Ziele des Netzwerkes fanden auf Bundesebene so großen Anklang, dass es zum Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums erklärt wurde. Damit ist nicht nur die Finanzierung der fünf 100-Tage-Ziele gesichert, es stehen auch Mittel für weitere Initiativen zur Verfügung.
Mit dem Geld und dem guten Willen der Familien-Netzwerker soll in 100 Tagen ein zentraler „Familienwegweiser” über sämtliche Angebote für Eltern und Kinder in der Stadt entstehen. Eine Internetplattform hat den Schwerpunkt Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Übersichten zu Kinderbetreuung, Teilzeitarbeit oder familienfreundlichen Unternehmen. Zusammen mit Päd Aktiv arbeitet das Bündnis an der Ausweitung der Ferienbetreuung. Ab den kommenden Herbstferien sollen einige dieser Plätze speziell für die Kinder von berufstätigen Eltern vorgesehen werden. Ein weiteres Projekt richtet sich an junge, alleinerziehende Mütter. Diesen wird im Rahmen des AzubiFonds der Heidelberger Dienste ermöglicht, ihre Ausbildung auf Teilzeitbasis abzuschließen. Das fünfte 100-Tage-Ziel des Netzwerkes: Es sollen Leitlinien zu Chancengleichheit erarbeitet werden. Vor allem von Vätern erhofft man sich hierbei Impulse und Mitarbeit.
Es geht darum Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, ihre jeweiligen Lebensentwürfe umzusetzen”, so Wolfgang Schütte bei der Präsentation der Ziele im Providenz-Kindergarten in der Altstadt. Der Geschäftsführer der Heidelberger Dienste initiierte das Bündnis mit Vertretern aus Gesellschaft, Stadt, Wirtschaft und Kirche. Symbolisch wurden die fünf 100-Tage- Ziele gestern an Luftballons geheftet und mit Sozialbürgermeister Joachim Gerner in die Luft gelassen.
Schütte betont, dass es dem Bündnis nicht um moralisieren geht, sondern Raum für Familien zu schaffen. „Bei der Umsetzung der Ziele sind alle Teile der Gesellschaft gefragt”, findet Bürgermeister Gerner. Es gehe darum, gemeinsam Handlungsfelder zu identifizieren und aufeinander abzustimmen. Zu diesem Zweck plant das „Bündnis für Familie Heidelberg” einen Familienstammtisch einzurichten. Zusätzlich haben die Heidelberger die Möglichkeit sich unter der 06221/141013 und der 06221/141017 direkt an das Bündnis zu wenden und eigene Vorschläge einzubringen.
Quelle: RNZ, Heike Armbruster, 16.05.2007