Würzner sattelt für Familien noch was drauf. Noch mehr Betreuungsplätze, ein Gutschein-Modell, Schulferienbetreuung und dazu noch ein Bündnis.

mün. Beate Weber hat in Sachen Kinderbetreuung ihrem Nachfolger Oberbürgermeister Eckart Würzner ein gut bestelltes Feld hinterlassen. Dem vierfachen Familienvater war das aber nicht genug, er zog die Zügel an für seine „Familienoffensive“. Mit dem Gemeinderat gelang es ihm, dieses Wahlversprechen rasch in die Tat umzusetzen. Wenn Familien in Heidelberg bleiben, dann kommen sie in den Genuss von Angeboten, die ihresgleichen im Umland suchen.

> Krippenplätze: 600 zusätzliche Krippenplätze schafft die Stadt bis zum Jahr 2009, 40 Prozent aller Kinder unter drei Jahren sollen 2007 schon einen Betreuungsplatz haben, wenn die Eltern es denn wollen. Das darf dann Heidelberg 500 000 Euro zusätzlich pro Jahr kosten.

> Gutschein-Modell: Damit sich mehr Eltern überhaupt einen Krippenplatz leisten können, bekommen sie einen einkommensabhängigen Betreuungsgutschein. So sollen die Betreuungskosten zwischen 50 und 200 Euro im Monat reduzieren von Krippenplätzen und auch erstmals Tagesmütter gefördert.

> Schulferienbetreuung: Nach einem Testlauf in den Herbstferien werden alle Grundschulkinder Heidelbergs die Möglichkeit haben, eine Schulferienbetreuung zu besuchen. Der Verein „Päd-Akiv“, der schon bei vielen städtischen Angeboten mit im Boot ist, bietet wochenweise von acht bis 15 Uhr ein Rundum-Versorgungspaket an. Das kostet die Eltern pro Woche 72 Euro plus 25 Euro für das Mittagessen. Das ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber in Sachen Ferienbetreuung immerhin ein Fortschritt.

> Bündnis für Familie: Angestoßen vom Chef der Heidelberger Dienste,Wolfgang Schütte, bekam auch Heidelberg endlich sein „Bündnis für Familie“ mit der unbescheidenen Forderung: „Wir brauchen Lösungen. Jetzt.“ Immerhin 130 Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung machen mit und wollen mehr Familienfreundlichkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Kinderwunsch erreichen. So bekommen Alleinerziehende jetzt mehr Hilfe, und es gibt schon einen Online-Familienwegweiser der Stadt.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom von Götz Münstermann)