T heater zog probeweise ins Exil

Beim “Bergheimer Theaterfest” war vor allem der Kostümverkauf der Renner

Jedes einzelne Stück aus dem Kostümfundus des Theaters erzählt seine eigene Geschichte: mit Spitzen besetzte Ballkleider, Samtfräcke und Uniformen, exotische Hüte und Turbane, schauerliche Masken und dazwischen eine überdimensional große Batterie aus Stoff. Wahre Schätze ergatterten die Besucher beim Kostümverkauf des Bergheimer Theaterfests in der Alten Feuerwache. Nächstes Jahr zieht die Städtische Bühne während der Sanierung des Stammhauses nach Bergheim um. Damit es sein neues Domizil in der Alten Feuerwache schon einmal näher kennen lernen kann, veranstalteten das Theater, der Stadtteilverein Bergheim und das Bündnis für Familie gemeinsam das Bergheimer Theaterfest. “Wir betrachten das Theater als eine Belebung für Heidelberg und eine Bereicherung für unseren Stadtteil”, sagte Wolfgang Schütte, Vorsitzen der des Stadtteilvereins und Geschäftsführer der Heidelberger Dienste.

Ein junges Trompetenensemble, ein Geigenquartett und ein Schlagzeugtrio der Musik- und Singschule Heidelberg er öffneten den Ansturm auf die Alte Feuerwache. Am Nachmittag übernahm die Bergheimer Rock- und Pop-Cover-Band “Tracer” die Bühne. Programm war vor allem für die kleinen Besucher geboten. In Theaterworkshops konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, mal Cowboy, mal Indianer spielen und in ihrer Vorstellung an entlegene Orte reisen. In einer Schminkecke erfüllten eine Maskenbildnerin des Theaters und eine Friseurin sämtliche Verwandlungswünsche. Für die fünfjährige Leonie kam nur ein Einhorn in Frage, neben Schmetterlingen und Tigern der Renner. “Der Fokus auf die Kinder war uns bei der Gestaltung des Fests wichtig”, erklärte Aline Moser vom Bündnis für Familie.

Ein buntes Publikum zog der Kostümverkauf an. Fast 2000 Kostüme und über 300 Masken sortierte das Theater wegen des bevorstehenden Umzugs aus. Theatergruppen, Karneval- und Mittelalterfans stöberten in den Kisten, inspizierten die Kleiderstangen und transportierten ihre Errungenschaften gleich säckeweise nach Hause.

(Quelle: RNZ Von Eva Pfeiffer vom 30.06.2008)