Schnelle Hilfe bei unvorhergesehenen Notfällen

Kind krank, Opa hilfsbedürftig, Wohnung zu betreuen? – „HeiHieLs“-Telefonservice weiß die Kontaktadressen

bms. „Guten Tag, Sie sprechen mit ,HeiHieLs’, der Heidelberger Hilfe in extremen Lebenssituationen.“ Zuerst meldet sich diese Bandansage, dann übernimmt ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes die weitere Gesprächsführung. Gestern wurde die Hotline mit der Nummer 01805 365690 freigeschaltet – damit verfügt die Stadt über eine schnelle Notfallhilfe mit System für kurzfristige Unterstützungen, etwa wenn Kinder unerwartet krankwerden oder pflegebedürftige Angehörige Hilfe benötigen. Auf den Weg gebracht hat dieses Netzwerk eine Arbeitsgruppe im „Bündnis für Familie“.

Mit im Boot sind professionelle Einrichtungen der ambulanten Pflege und das Rote Kreuz. Die TelefonHotline ist bei der Leitstelle des DRK geschaltet und von versierten Mitarbeitern besetzt. „Das passt zu unserem Verständnis von schneller, wirksamer Hilfe“, so Geschäftsführer Thomas Locher. Der Service will in erster inie Betreuungslücken schließen in der Zeit von montags bis freitags zwischen 16 bis 6 Uhr und 24 Stunden an den Wochenenden und Feiertagen. „Wir erfragen, worum es geht, dann vermitteln wir weiter“, erklärt DRKMann Friedbert Hintermayer. Dabei helfen Datenbanken zu Elternhilfen, sozialen Diensten oder Senioren-Betreuungsstellen. Insgesamt sind das über 40 Anlaufstellen im Netzwerk von „Bündnis für Familie“. Die Dienstleister sind allerdings kostenpflichtig. „Aber es soll nicht daranscheitern“, versprechen Aline Moser vom Bündnis und Bärbel StraubKrieg (Verein Frauen helfen Frauen). Die gewünschte Leistung werde auf jeden Fall erbracht. Möglicherweise werde ein Fonds für Bedürftige eingerichtet. „HeiHieLs“ deckt als Familienhilfsonzept aber nicht nur Pflegedienste ab.

Es bietet Wohnungsservice und ein KrankenhausRundumSorglosPaket, sogar eine Haustierbetreuung. „Nach unserem Kenntnisstand sind wir mit diesem GesamtAngebot Vorreiter im Land“, meiten Moser und StraubKrieg stolz. Damit habe man das ganze Spektrum an Familienhilfen, besonders auch für Alleinstehende, abgedeckt. Federführend für das Projekt war beim Roten Kreuz Hans-Jürgen Florenz. „Wir haben die technischen Voraussetzungen und helfen gerne mit“, meint er.

Über den Namen „HeiHieLs“ habe man sich lange Gedanken gemacht, hieß es. Zum Logo gehört ein Damenschuh mit hohen Absätzen (High Heels) – ein Symbol für die fortschrittliche, berufstätige Frau. „Denn die Notfallhilfe soll ein weiterer Baustein sein im System Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Aline Moser.

(Quelle: Rhein Neckar Zeitung vom 14.07.2009)