Perspektiven für Alleinerziehende

Bündnis für Familie Heidelberg gibt Alleinerziehenden eine Stimme im Landesfamilienrat

RNZ. Die Heidelberger Dienste haben ihre Ergebnisse zum Modellprojekt „Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Alleinerziehende“ in Berlin vorgestellt. In Heidelberg wurde eines der bundesweit zwölf Pilotprojekte umgesetzt, die vom Bundesfamilienministerium gefördert
wurden. Im Rahmen des einjährigen Projekts haben die Heidelberger Dienste, eine gemeinnützige GmbH, im Rahmen des Bündnisses für Familie Akteure vernetzt und Lösungen zur Integration Alleinerziehender in den Arbeitsmarkt entwickelt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Modellprojekts geht es nun auch auf der Landesebene weiter: Die Koordinationsstelle des Bündnisses vertritt seit Juni die Interessen von Alleinerziehenden im
Landesfamilienrat Baden-Württemberg.

„In jedem dritten Haushalt in Heidelberg wachsen Kinder mit nur einem Elternteil auf“, berichtet Aline Moser, Koordinatorin des Bündnisses für Familie. „Wie erfolgreich sie Job und Alltag meistern können, hängt stark von bedarfsgerechten Strukturen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ab.“ Das Heidelberger Netzwerk für Alleinerziehende baut auf drei zentralen Säulen auf: Vernetzung, Transparenz sowie Angebote und Infrastruktur. „Im Rahmen unserer täglichen Arbeit stellen wir immer wieder die Vorteile einer Verzahnung der Angebote lokaler Akteure mit der bestehenden Infrastruktur fest. Bei uns in Heidelberg geschieht das etwa durch Arbeitsgruppen im Bündnis für Familie, deren Akteure in ihrer Arbeit viel mit Alleinerziehenden zu tun haben und ihre Ideen und Anregungen ins Netzwerk tragen“, erklärt Susanne Bock, die für das Modellprojekt verantwortlich war.

Durch einen intensiven Austausch zwischen Arbeitgebern, Jobcentern und Akteuren des Bündnisses und vor allem durch Lösungen wie Ausbildung in Teilzeit werden die Chancen für Alleinerziehende auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Zudem wurde im Rahmen des Projekts der Flyer „Alleinerziehend in Heidelberg. Adressen und Kontakte“ erstellt. Auch die Internetseite des Lokalen Bündnisses richtet sich in einer eigenen Rubrik gezielt an Ein-Eltern-Familien. Der Flyer ist bei öffentlichen Stellen und sozialen Institutionen sowie unter www.hddienste.de/buendnis/ erhältlich. Darüber hinaus hat das Netzwerk sein Beratungs- und Veranstaltungsangebot im Hinblick auf Alleinerziehende erweitert. Angebote rund um das Thema „Leben und Arbeiten mit Kind“ sollen den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern und neue Perspektiven aufzeigen und sind für Herbst 2010 geplant. „Diese Aktionen konnten wir nur auf die Beine stellen, weil Akteure aus sozialen Institutionen und Organisationen eng zusammengearbeitet haben.

Hier zeigt sich der Vorteil des Netzwerkgedankens besonders gut“, sagt Moser. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Modellprojekts werden die Heidelberger Dienste als Koordinationsstelle des Lokalen Bündnisses für Familie zukünftig auch die Arbeitsgemeinschaft „Netzwerk Familie Baden-Württemberg“ in der Arbeitsgruppe „Alleinerziehend“ im Landesfamilienrat vertreten. „Diese Aufgabe ist auch eine Auszeichnung unserer Arbeit im Rahmen des Modellprojekts“,so Moser.

Info: Informationen zum Bündnis für Familie sind unter www.hddienste.de/buendnis/ zu finden. Über den Landesfamilienrat informiert die Seite www.landesfamilienrat.de.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 6.09.2010