Ein Sommer voller Bewegung – Lokales Bündnis für Familie Heidelberg als „Bündnis des Monats März 2011“ ausgezeichnet
Auch in diesem Sommer stehen Schulkinder in Heidelberg vor der Qual der Wahl: Soll es Capoeira sein oder Fußball? Vielleicht doch lieber Hockey oder eher Lacrosse? Mit dem Sportferienangebot „FerienChamps“ stellt das Lokale Bündnis für Familie bereits zum dritten Mal gemeinsam mit dem Sportkreis Heidelberg und der Stadt Heidelberg ein verlässliches, ganztägiges Ferienbetreuungsprogramm auf die Beine. Ab diesem Sommer unterstützt das Lokale Bündnis Eltern von Schulkindern auch mit einem völlig neuen Projekt: dem „FerienTicket“. Für sein umfassendes Engagement zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde das Bündnis zum „Bündnis des Monats März 2011“ gewählt.
„Das Lokale Bündnis für Familie in Heidelberg zeichnet das breite Spektrum an Lösungen aus, mit dem es Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt“, sagt Friederike Woermann-Seiger von der Fachberatung der Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“. „Mit seinen über 240 Akteuren aus 130 Unternehmen, lokalen Institutionen, Verwaltung und Politik hat das Bündnis ein außergewöhnlich starkes Netzwerk geschaffen, das Familien in ganz unterschiedlichen Situationen hilft.“
So bietet das Lokale Bündnis zusammen mit weiteren Partnern zum Beispiel Ausbildungsplätze in Teilzeit an, die gerade für alleinerziehende Mütter den Wiedereinstieg in den Beruf bedeuten. Mit dem Notfallbetreuungsangebot „HeiHieLS“ unterstützt das Bündnis Familien, die durch einen unvorhergesehenen Krankheitsfall Hilfe im Haushalt oder bei der Betreuung benötigen. Auch für Paare, bei denen beide eine berufliche Karriere verfolgen, hat das Bündnis Lösungen erarbeitet – zum Beispiel die Jobbörse „Dual Career“. Ganz aktuell rückt das Bündnis zudem mit einer Veranstaltungsreihe das Thema der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in den Mittelpunkt: Am 31. März findet hierzu eine Podiumsdiskussion („Was können Arbeitgeber für ihre pflegenden Beschäftigten tun?“) statt.
„Die Vernetzung verschiedener Akteure im Rahmen des ‘Bündnis für Familie Heidelberg’ ist eine besondere Form von bürgerschaftlichem Engagement. Hervorragende Ergebnisse wurden bereits erzielt, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Schirmherr des „Bündnis für Familie Heidelberg“. „Ich freue mich, dass die Bedeutung von Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt ankommt und zahlreiche Arbeitgeber handfeste Lösungen gemeinsam erarbeiten.”
Einer der Schwerpunkte der Bündnisarbeit liegt auf den Angeboten für Eltern mit Schulkindern – so wie etwa das Ferienbetreuungsangebot „FerienChamps“. Bei der Ferienbetreuung kümmern sich qualifizierte Trainerinnen und Trainer von sechs Sportvereinen um die Kinder und bieten jeweils eine Woche lang bis zu zehn Sportarten an. Von Montag bis Freitag können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel fechten oder schwimmen, Basketball spielen oder klettern. Neben diesen Sportangeboten stehen auch Schnitzeljagden und Wald-Rallyes für die Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren auf dem Programm. Für ein Mittagessen und Zwischenmahlzeiten ist ebenfalls gesorgt.
Das Lokale Bündnis kümmert sich bei dem Projekt um die Verwaltung und wirbt bei Beschäftigten und Arbeitgeberinnen sowie Arbeitgebern für das Angebot. Der Sportkreis Heidelberg koordiniert die Sportangebote.
Sondernewsletter informiert frühzeitig über Ferienbetreuungsangebote
Im vergangenen Jahr nahmen bereits 183 Kinder an der Ferienbetreuung teil. „Für viele ist das wie ein kleiner Urlaub“, sagt Aline Moser, Koordinatorin des Lokalen Bündnisses Heidelberg. Auch bei den Eltern komme das Angebot gut an, zumal einige von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern einen Zuschuss zu den Kosten für die Ferienbetreuung erhalten. So zahlen Beschäftige der Universität Heidelberg, des Universitätsklinikums Heidelberg und der SAP aufgrund der engen Zusammenarbeit mit dem Bündnis einen ermäßigten Beitrag.
Dank des Lokalen Bündnisses sind Beschäftigte und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch frühzeitig über die Ferienbetreuungsangebote informiert. In einem Sondernewsletter, der an die 130 Unternehmen im Bündnis geht, erfahren die Leserinnen und Leser bereits im Februar, welche ganztägigen, verlässlichen Ferienbetreuungsangebote einzelne Bündnispartner im Jahresverlauf anbieten. „Auf diese Weise geben wir den Eltern Planungssicherheit und tragen damit zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei“, sagt Bündniskoordinatorin Aline Moser.
„FerienTickets“ verringern Aufwand für Unternehmen
Dieses Engagement für berufstätige Eltern setzt das Bündnis nun mit dem neuen Projekt „FerienTicket. Ferienbetreuung ist Chefsache!“ fort. Die Idee dahinter: Betriebe erhalten vom Lokalen Bündnis einen Flyer mit Informationen der zehn Ferienbetreuungsanbieter, die im Bündnis aktiv sind. Der Flyer ist gleichzeitig ein Gutschein. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber tragen zunächst darin ein, mit welcher Summe sie ihre Angestellten jeweils unterstützen. Die Beschäftigten wählen dann einen Anbieter einer Ferienbetreuung aus und bekommen später den Betrag vom Unternehmen zurückerstattet.
Mit den „FerienTickets“ wendet sich das Lokale Bündnis vor allem an kleine und mittelständische Betriebe. Denn für diese kann eine betriebliche Förderung, bei der die Unternehmen direkt mit den Ferienbetreuungsanbietern einen Vertrag abschließen, zu aufwendig sein – zum Beispiel dann, wenn nur wenige Mütter und Väter in dem Betrieb arbeiten. Bei den „FerienTickets“ hingegen besteht das Vertragsverhältnis zwischen den Eltern und dem Anbieter der Ferienbetreuung. „Der Aufwand für den Arbeitgeber ist dadurch viel geringer, so dass er eher bereit ist, seine Beschäftigten zu unterstützen“, sagt Aline Moser.
Das „FerienTicket“-Projekt startet in diesem Sommer. Einen Ausblick auf weitere kommende Themen und einen Rückblick auf die vier vergangenen Bündnis-Jahre wird es zum Aktionstag der Initiative „Lokalen Bündnisse für Familie“ geben. Bei einem Workshop mit allen Bündnispartnern will das Bündnis Bilanz ziehen und unter dem Motto des Aktionstags „Mitgedacht, mitgemacht – für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ künftige Projekte angehen.
Hintergrund zu den Lokalen Bündnissen
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Derzeit engagieren sich mehr als 13.000 Akteure, darunter über 5.000 Unternehmen, in rund 5.200 Projekten. 644 Bündnisse sind in der Initiative bereits aktiv. In den Kreisen, Städten und Gemeinden mit einem Lokalen Bündnis leben rund 56 Millionen Menschen. Das Bundesfamilienministerium hat eine Servicestelle eingerichtet, die den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Servicestelle wird aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums und des Europäischen Sozialfonds finanziert.