Frage zum Pflegen? Frage den Kollegen!

Die ersten zwölf „Pflegelotsen“ nehmen ihre Arbeit auf

dns. Es ist soweit: Die ersten zwölf „Pflegelotsen“ haben ihre Fortbildung beendet, ab sofort stehen sie in ihren jeweiligen Unternehmen den Kollegen als Ansprechpartner zum Thema Angehörigenpflege zur Verfügung. Angeboten hatte die Ausbildung zum sogenannten „Betrieblichen Pflegelotsen“ das „Bündnis für Familie in Heidelberg“ – und zwar zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, besonders im Pflegefall.Denn jeder zehnte Beschäftigte in Deutschland hat pflegerische Verantwortung für Eltern, den Partner oder ein Kind. Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass durch die demografische Entwicklung in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2020 um rund 20 Prozent steigen wird. Immer mehr Beschäftigte müssen demnach zukünftig die Pflege eines Angehörigen mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren. Dazu kommt: Ein Pflegefall tritt häufig unerwartet auf und verändert nicht nur das Leben der Pflegebedürftigen, sondern auch das der Angehörigen. Denn die müssen sich innerhalb kürzester Zeit den neuen Herausforderungen stellen. Hilfreich sein kann nun Unterstützung in Form von schneller und konkreter Auskunft über betriebliche und externe Möglichkeiten und Angebote.

Und da kommt der Pflegelotse ins Spiel: Er kann im Bedarfsfall als erste Anlaufstelle für Betroffene im Unter- nehmen dienen und eine wichtige Lotsenfunktion übernehmen. Dabei bündelt der Pflegelotse die wichtigsten Informationen, ist Kontaktperson für Beschäftigte in der Pflegezeit und fördert dadurch eine familienfreundliche Unternehmenskultur.

In der Fortbildung werden alle wesentlichen Informationen vermittelt, die Beschäftigte im Bedarfsfall bei der Orientierung unterstützen. Dazu zählen unter anderem rechtliche und gesetzliche Rahmenbedingungen, zentrale Angebote

Die ersten Pflegelotsen durchliefen ihr Training: Sie sind in ihren Firmen die ersten Ansprechpartner zum Thema „Pflege“. Foto: Privat

und Anlaufstellen vor Ort, Überblick über Pflegeformen und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Fortbildung zum betrieblichen Pflegelotsen richtet sich an Personalverantwortliche, Betriebsräte oder andere interessierte Beschäftigte, die als Pflegelotse in ihrem Unternehmen für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zur Verfügung stehen wollen.

Info: Der nächste Termin für die kostenfreie Fortbildung ist an diesem Donnerstag, 27. März. Los geht es um 9 Uhr in den Räumen der Heidelberger Dienste gGmbH. Die Fortbildung dauert bis 13 Uhr. Bei Interesse kann man sich noch jetzt an Stefanie Wagner vom „Bündnis für Familie Heidelberg“ (Telefon: 06221 / 1410-19 E- Mail: wagner@hddienste.de) wenden.

(Quelle: RNZ vom 25.03.2014, von dns)