Familie und Beruf – Die Vereinbarkeit wird bei Berufswahl immer wichtiger

Im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine immer wichtigere Rolle. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt, der Wettbewerb um jüngere Beschäftigte nimmt zu. Hier wird Familienfreundlichkeit immer mehr zum „harten Standortfaktor“.So war die einhellige Einschätzung der dritten regionalen Strategiekonferenz „Familienbewusst Fachkräfte sichern“, zu der im März das Bündnis für Familie und das Kompetenzzentrum Beruf & Familie Baden-Württemberg nach Heidelberg eingeladen hatten.

Die Bedürfnisse in Sachen Familienfreundlichkeit sind je nach Branche sehr unterschiedlich. So mahnte Gabriele Meister, Präsidentin des Amtsgerichts Mannheim, flexible Betreuung in den Unternehmen an, abgestimmt auf die jeweiligen Arbeitsabläufe. Die Kommunalvertreter bevorzugen eher eine wohnortnahe Betreuung der Kin- der und eine entsprechende Planungssicherheit. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner sagte: „Das Schlüsselwort ist Flexibilität – bei den Unternehmen, in den Betreuungseinrichtungen und bei den Beschäftigten.“ „Die richtige Mischung von Angeboten macht ́s“, fasste Wolfgang Schütte, Mitinitiator der Konferenz und Geschäftsführer der Heidelberger Dienste, die Positionen zusammen.

In seinem Vortrag nannte Prof. Dr. Holger Bonin vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung darüber hinaus einige Punkte, die gerade qualifizierten Frauen im Job besonders wichtig seien: ein gutes Arbeitsklima, flexible Arbeitszeiten mit flexiblen Teilzeitmodellen, individuell ausgehandelte Gehälter und gute Weiterbildungsmöglichkeiten.

Über die Möglichkeiten einer familienbewussten und demografieorientierten Personal- und Standortpolitik diskutierten in der Universität rund 170 Vertreter aus Kommunalpolitik, Unternehmen und Verbänden.

(Quelle: Stadtblatt vom 02.04.2014, von ck)