So werden Berufe auch in die Schule getragen

Viertklässler der IGH testeten erstmals das Pilotprojekt „KidsOnJob“ – Verschiedene Angestellte berichteten aus ihrem Alltag

Was macht eigentlich ein Hotelfachangestellter? Worum kümmern sich die Stadtwerke? Was muss ich tun,umbei der Zeitung zu arbeiten – und was passiert eigentlich am Landgericht? Fragen über Fragen, denen die Viertklässler der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) einen Tag lang auf den Grund gegangen sind: Im Rahmen des Projekts „KidsOnJob – Kinderwelt der Berufe“ konnten die Schüler erstmals in die Welt der Berufe eintauchen und praxisnah erfahren, wie die Arbeit in einzelnen Bereichen und Beschäftigungen aussieht.

„KidsOnJob“ ist ein Pilotprojekt, das im Herbst vergangenen Jahres vom Bündnis für Familie in Kooperation mit dem städtischen Amt für irtschaftsförderung und dem Stadtjugendring ins Leben gerufen wurde und nun erstmals in Form eines Projekttags an einer Grundschulklasse getestet wurde. Das Ziel von „KidsOnJob“ ist, „mit Experten aus Unternehmen, die ihre Biografie erzählen und ihren Arbeitsalltag schildern, Berufe in die Schule hineinzubringen“, berichtet Tabea Tangerding, die Koordinatorin.

Deshalb wurden die Grundschüler am Vormittag von Angestellten aus dem Marriott-Hotel, den Stadtwerken und auch von der Rhein-Neckar-Zeitung besucht, die kindgerecht ihre Berufe vorstellten und aus ihrem Arbeitsalltag berichteten. Nach dem theoretischen Teil durften die Schüler dann selbst Handanlegen und mit Übungen wie Tellertragen, Serviettenfalten und Experimenten zur Energieversorgung ihr Können unter Beweis stellen.

Zum Abschluss fuhren die Viertklässler schließlich zum Landesgericht, wo sie bereits von Michael Moser, dem stellvertretenden Verwaltungsleiter, im Gerichtssaal erwartet wurden. Nach einer ausführlichen Einführung und Fragerunde rund um das Thema Gericht durften die Viertklässler mit verteilten Rollen eine fiktive Gerichtsverhandlung nachspielen. Das Besondere daran: Die Schüler können mit praktischen Übungen und durch spielerische Elemente aktiv mitwirken. Die Viertklässler und ihre Lehrer waren jedenfalls begeistert von ihrem Berufe-Tag. „Alle haben sich sehr viel Zeit für uns genommen, das fand ich besonders toll“, berichtete eine Schülerin.Und eine andere fügte hinzu, dass sie sich die Berufe teilweise ganz anders vorgestellt habe. Jetzt fühle sie sich sehr gut informiert.

Das Pilotprojekt wird weitergeführt. Zunächst mit einem sogenannten Berufe-Kit, das Lehrkräfte ab März beim Bündnis für Familie anfordern können. Dabei handelt es sich um eine Materialmappe, die im Rahmen des Projekts entworfen wurde und helfen soll, mit Informationen und Übungen zu Themenbereichen wie Gesundheit, Energie und Kultur auch Berufe im Unterricht zu verankern.

(Quelle: RNZ vom 9.02.2017, Malin Kurz)

Anmerkung: Das Projekt wird durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren gefördert. Weitere Informationen finden Sie hier.