Den Traumberuf in den Ferien finden: Wer wird Finanzbeamter? Aktion „Ferien on Job“ des Bündnisses für Familie – Jugendliche testen, wo sie mal hin wollen.

Urlaub am Meer, Badespaß im Freibad oder einfach mal zu Hause entspannen: So sehen wohl die typischen Sommerferien vieler Heidelberger Schüler aus. Zwischen Eisbechern, Sonnencreme und Baggersee sind die Gedanken an die Schule und die berufliche Laufbahn nach der Schulzeit mit Sicherheit erst einmal in weite Ferne gerückt.

Dass man die freie Zeit aber auch prima dazu nutzen kann, um seinen zukünftigen Traumjob zu entdecken und näher kennenzulernen, zeigt die Aktion „Ferien on Job“ des Bündnisses für Familie Heidelberg: Im Rahmen der Aktion bekommen Jugendliche die Möglichkeit, jeweils in den Pfingst- und Sommerferien in verschiedene Heidelberger Betriebe und Unternehmen reinzuschnuppern. „Wir ermöglichen den Jugendlichen eine erste Berufsorientierung, bei der sie auch selbst praktisch tätig werden, um sich auszuprobieren und zu gucken, ob ein Beruf zu ihnen passt“, erklärt Tabea Tangerding, Projektleiterin von „Ferien on Job“ beim Bündnis für Familie. Viele Jugendliche sind, was ihre Lebensplanung angeht, noch recht unentschlossen, so auch die 15- jährige Christina Weiß: „Ich weiß noch nicht genau, wo ich mal hin will. Hier kann ich testen, in welche Richtung meine Stärken gehen und was mir Spaß macht.“

In diesen Sommerferien stand die Aktion unter dem Motto „5 Tage – 5 Stadtteile“: Nach Stationen beim Handschuhsheimer Friseur „La Testa“, dem Marriott-Hotel in Bergheim, dem Darmstädter-Hof-Centrum in der Altstadt und der Heidelberger Brauerei im Stadtteil Pfaffengrund, verschlug es die rund 15 Schüler am letzten Tag ins Finanzamt nach Wieblingen.

Dort berichteten mehrere Auszubildende über ihren Beruf und ihren vielseitigen Arbeitsalltag. „Wir setzen Steuern fest und erheben sie auch“, so fasst die Ausbildungsleiterin Andrea Büttner die Arbeit im Finanzamt zusammen. Während ihres dualen Studiums oder ihrer Ausbildung lernen die angehenden Finanzbeamten viel über Steuerrecht und Bilanzwesen und dürfen ihr neu erworbenes Wissen in der Praxisphase auch direkt anwenden. Dabei durchlaufe man ganz unterschiedliche Stellen im Finanzamt, damit man jeden Bereich kennenlernen kann, so die Azubis: Neben der Bearbeitung von Steuerfällen gehören unter anderem auch die Tätigkeiten bei der Steuerfahndung oder bei der Betriebsprüfung zum Aufgabenfeld eines Finanz- beamten. Aber warum muss man in Deutschland überhaupt Steuern zahlen?

„Damit wir in die Schule gehen können“, weiß einer der Schüler. Und tatsächlich werden durch Steuern wichtige öffentliche Einrichtungen, wie etwa das Gesundheits- und auch das Bildungssystem, finanziert. Das erklärten die Auszubildenden des Finanzamtes den Schülern. Bei einer Führung durch das Gebäude im Stadtteil Wieblingen bekamen die Jugendlichen zudem einen Ein- druck davon, wie viele Mitarbeiter in den verschiedensten Abteilungen für die Bearbeitung der Steuerangelegenheiten zuständig sind. Im Anschluss wurde das Wissen der Jugendlichen über Finanzen und Steuern auch noch in einem kleinen Quiz getestet: Wie viele Seiten hat wohl das Einkommenssteuerhandbuch? Und wie heißt denn eigentlich unser Finanzminister? Natürlich durfte auch eine abschließende Belohnung für so viel Einsatz nicht fehlen.

Auch in diesen Ferien kam „Ferien on Job“ bei den Jugendlichen wieder sehr gut an. So meint etwa die zwölfjährige Linda Gaukel: „Ich fand das mit dem Quiz heute richtig cool! Am meisten Spaß hat mir aber das Hotel gemacht, dort konnte man viel praktisch machen und ausprobieren.“ Und auch der ebenfalls zwölfjährige Tobias Kreß erzählt: „Ich fand das Finanzamt auch sehr interessant. Das Marriott-Hotel war aber auch toll, wir waren den ganzen Tag da und konnten alles anschauen.“

Fi Info: Weitere Infos gibt es auch unter www.familie-heidelberg.de im Internet.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 11. August 2017 von Lena Scheuermann)