Fachtagung „Schutz vor Überforderung und Gewalt in der häuslichen Pflege: eine gemeinsame Aufgabe für Kommunen, Wirtschaft und Politik“
Auf Einladung der Abteilung für individuelle Chancengleichheit trafen sich am 21. September rund 90 Fachfrauen und Fachmänner aus den unterschiedlichsten Bereichen, um sich über Belastungen pflegender, erwerbstätigen Frauen und Männern zu informieren und sich an der Weiterentwicklung der Care-Arbeit zu beteiligen. In vier Workshops ging es um folgende Fragen:
- Vereinbarkeit Beruf und Pflege erleichtern: Was können kleine und mittlere Unternehmen tun? Hier stelle das Bündnis für Familie Heidelberg das Projekt betrieblicher Pflegelotse vor
- Weichenstellung am Übergang Krankenhaus – häusliche Pflege: Wer hilft bei der Orientierung?
- Beschimpfen, Kratzen, Spucken: Wie geht man mit Gewalt von Pflegebedürftigen um?
- Prävention im Quartier: Was heißt das konkret?
Deutlich wurde großer Informations- und Unterstützungsbedarf für pflegende Angehörige, vor allem am Übergang vom Krankenhaus in die poststationäre Versorgung, mehr „Komm“- Strukturen, also aufsuchende Beratung von Angehörigen und ein engeres Zusammenwirken der verschiedenen Akteur_innen im Bereich „Pflege“. Entwicklung von ausreichenden Anschlussstrukturen (z.B. Kurzzeitpflegeplätze), hauptamtlicher Professionalität, sicher finanziert, sind unabdingbar, um verlässliche und nachhaltige Unterstützungsangebote zu machen.
Das Ehrenamt ist wichtige Ergänzung und sollte niemanden überfordern. Es mangelt nicht an Best Practice Beispielen und Modellprojekten, sondern an ihrer dauerhaften Implementierung und Umsetzung.
Mit der erfolgreichen Tagung setzte die Abteilung für Chancengleichheit einen wichtigen Impuls für die kommunalpolitische und gesellschaftliche Weiterarbeit am Thema.
(Quelle: Newsletter der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern, September 2017)