Demografischer Wandel als Chance

Staatsrätin für demografischen Wandel und Senioren informierte sich, wie Heidelberg auf die sich verändernden Altersstrukturen vorbereitet ist. Der Altersdurchschnitt steigt, die Bevölkerungszahlen sinken: Auf der Suche nach den besten Antworten auf den demografischen Wandel besuchte Staatsrätin Prof. Dr. Claudia Hübner jüngst Heidelberg.

Es war die 18. Station ihrer Tour durch baden-württembergische Städte und Kreise, auf der sie erkundet, wie diese mit der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und den schrumpfenden Bevölkerungszahlen umgehen. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner begrüßte die Staatsrätin und betonte, dass Heidelberg konkrete Strategien und Maßnahmen zum demografischen Wandel entwickelt habe.

Diese erläuterten dem Gast vier städtische Amtsleiter. Joachim Hahn vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik betonte, Verwaltung und Bürger/innen hätten gemeinsam ein langfristiges Handlungskonzept entwickelt, das den demografischen Wandel als Gestaltungschance begreift. Bernd Köster vom Bürgeramt hob auf die Integrationsbemühungen der Stadt ab, die auch die Aufgabe enthielten, die beruflichen und sozialen Perspektiven von Ausländern zu verbessern. Myriam Feldhaus vom Kinder- und Jugendamt unterstrich, dass ein familienfreundliches Heidelberg, in dem sich Eltern und Kinder wohl fühlen, die beste Strategie gegen die Überalterung sei. Deswegen setze die Stadt auf eine offensive Familienpolitik mit zahlreichen Vergünstigungen. Wolfgang Reinhard vom Amt für Soziales und Senioren hob hervor, dass Heidelberg das Potenzial der Senioren für die Gemeinschaft nutzen wolle, auf sie zugeschnittene Wohnungs-, Bildungs- und Freizeitangebote vorhalte und Beratung und Versorgung für diejenigen sichere, die auf Hilfe oder Pflege angewiesen seien.

Die Staatsrätin besuchte anschließend die Akademie für Ältere, das Mehrgenerationenhaus in der Heinrich-Fuchs-Straße 85, die Geuder AG und zum Abschluss die städtische Beschäftigungsgesellschaft Heidelberger Dienste. Dort sprach sie mit Chadia Maghnous, Lena Geryak und Mehmet Horuz, die über den Azubifonds einen Ausbildungsplatz erhalten haben. Diese von den Heidelberger Diensten entwickelte Initiative vergibt an junge Menschen mit schlechten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt Lehrstellen.

Chadia Maghnous schilderte ihre Probleme beim Hauptschulabschluss aufgrund fehlender Sprachkenntnisse und die Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz als Friseuse zu bekommen. Lena Geryak hatte es schwer, einen Ausbildungsplatz als medizinische Fachangestellte zu bekommen, da sie Mutter eines kleinen Kindes ist. Jetzt macht sie über den Azubifonds eine Teilzeitausbildung. Und auch Mehmet Horuz berichtete von zahlreichen erfolglosen Bewerbungsversuchen, bis ihn die Agentur für Arbeit zu den Heidelberger Diensten schickte. Jetzt lernt er Raumausstatter in Mannheim.

„Ich bin beeindruckt“, bilanzierte die Staatsrätin am Ende ihrer Tour und versprach, die in Heidelberg vorgestellten Maßnahmen zum demografischen Wandel in einer „best practice“-Liste zu veröffentlichen. (neu)

(Quelle: Stadtblatt online, Nr. 29 vom 16.07.2008)

Familien messen sich im Fuchsschwanzfangen

Der erste Familiensporttag lockt am Sonntag mit vielen Sportarten ins Sportzentrum Nord

Junge Familien können sich auf einen Tag mit Spiel, Spaß und vielen kleinen sportlichen Herausforderungen freuen. Denn am Sonntag, 13. Juli, laden der Sportkreis Heidelberg, die Stadt sowie das Bündnis für Familie zum ersten Familiensporttag ins Sportzentrum Nord nach Handschuhsheim ein. Die Organisatoren versprechen den Gästen ein abwechslungsreiches Programm: Kinder und Erwachsene können in Spaßwettkämpfen beim Touch-Rugby (einer entschärften Version des American-Football), beim Lacrosse oder im Kampf um den Big Ball ihre Kräfte messen.

Neben dem Wettkampfprogramm bieten die insgesamt sieben teilnehmenden Vereine einen Sportparcours mit zehn Stationen an, wo sich die Familien im Basketball oder im Umgang mit Pfeil und Bogen ausprobieren können. Mitmachen können Erwachsene und Kinder, die über fünf Jahre alt sind. Für die jüngsten von ihnen gibt es einen betreuten Kinderspielplatz. Natürlich sollen die Besucher keinen knallharten Leistungssport treiben, trotz der kleinen Wettkämpfe steht der Spaß im Vordergrund.

„Man braucht keine großen sportlichen Fähigkeiten und muss auch nicht an allen Spielen teilnehmen“, stellt Martino Carbotti vom Sportkreis Heidelberg klar, der gemeinsam mit Lisa Bentner die Vorbereitungen koordiniert.

Teamgeist stärken

Wichtig ist den Organisatoren jedoch, dass auch die Erwachsenen mitmachen und gemeinsam mit dem Nachwuchs die kleinen sportlichen Herausforderungen bewältigen. „Ein bisschen Dosenwerfen für Kinder gibt es ja schließlich bei jedem kleinen Fest“, meint Carbotti. Beim Sporttag dagegen sollen die Familien gemeinsam als Team Sport treiben, denn das komme im Alltag ja oft zu kurz. So treten bei den „Spaßwettkämpfen“ Viererteams mit je zwei Erwachsenen und zwei Kindern gegeneinander an. Und die messen sich dann in solch ungewöhnlichen Sportarten wie Wanderfrisbee, Fuchsschwanzfangen oder Purzelbaumstaffel.

An allen Stationen des Sportparcours stehen die Trainer der Vereine Rede und Antwort. „Wir haben trotz voller Terminkalender bei den Vereinen eine sehr gute Auswahl zusammen-bekommen“, freut sich Carbotti. Der Sporttag sei eine gute Möglichkeit, die Clubs mit den jungen Familien in Kontakt zu bringen.

Auch für die Organisatoren ist die Großveranstaltung eine Premiere, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Selbst vom Wetter will man sich keinen Strich durch die Rechnung machen lassen: Der Sportkreis hat die Hallen des Sportzentrums reserviert und bietet auch bei schlechtem Wetter ein Programm zum Mitmachen an.

Info: Der Heidelberger Familiensporttag im Sportzentrum Nord beginnt am Sonntag, 13. Juli, um 13 Uhr und endet um 18 Uhr. Das Zentrum erreicht man mit der Buslinie 37.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Philipp Weber, vom 09.07.2008)

Auslandsstudium mit Kind?

Familienbündnis an Uni aktiv

hw. An der Universität sind unter den rund 27 000 Studierenden geschätzte 1300 Frauen und Männer mit Kind oder Kindern. Diese etwa fünf Prozent sind im Alltag, also in den Instituten, in den Seminaren und Vorlesungen, „nicht sichtbar“, meint jedenfalls Dr. Agnes Speck, die Referentin im Gleichstellungsbüro der Ruperto Carola. Damit sich das ändert, hat sich nun im „Bündnis für Familie“ eine Gruppe unter dem Titel „Studium und Familie“ gebildet.

Zusammen mit dem Gleichstellungsbüro der Uni, dem Studentenwerk und dem Akademischen Auslandsamt will man sich zunächst einmal um die Vernetzung der studierenden Eltern bemühen. Ein erstes Treffen in der Marstall-Mensa hat bereits stattgefunden. Das Dutzend Eltern, die gekommen waren, hatten aber erst einmal sehr praktische Probleme. Plätze für die Kinderbetreuung und wie komme ich an Unterstützungsgelder waren die herausragenden Themen. Gleich sehr konkret wurde eine Sportstudentin, die sich eine flexiblere Kinderbetreuung wünscht. Man bringt und holt ab je nach Bedarf und ist nicht an starre Zeiten gebunden.

Ansprechpartner und Ideenbörse

Dennoch sind dies Schwierigkeiten, die sich auf anderen Ebenen lösen lassen sollten. Der Gruppe im Bündnis geht es umweiterreichende Hilfen, um studienrelevante Unterstützung. Zeitmanagement ist ein erster Schritt aber dann kommen Fragen wie familiengerechte Praktika, Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten mit Kind oder administrative Fragen und Hilfen. Was tun, wenn Prüfungsfristen nicht eingehalten werden können oder wie können sie eingehalten werden?

Die neue Gruppe im „Bündnis für Familie“ will Ansprechpartner sein für die Studierenden, Ideenbörse, Helfer oder einfach nur Forum zum Gedankenaustausch. Denn Studenten mit Kind, egal ob Mann oder Frau, sind meistens Einzelkämpfer an der Hochschule – erst Recht wenn sie Alleinerziehende sind.

Info: Die Gruppe trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat in der Cafeteria der Marstall-Mensa um 15.30 Uhr.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 08.07.2008, hw)

Eine Frage der Unternehmenskultur

So lautete die Antwort auf die zentrale Frage der Themenwoche „Beruf und Familie – geht das?“

Unter dem Titel „Beruf und Familie – geht das?“ veranstaltete das „Bündnis für Familie Heidelberg“ vom 30. Juni bis 4. Juli eine vielseitige Themenwoche.

Als Auftakt fand in der Volkshochschule ein Familientalk statt, bei dem sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Wolfgang Schütte, Initiator des Bündnisses und Geschäftsführer der Heidelberger Dienste, Andreas Bohnstedt, SAP AG, Ute Forster, Universität Heidelberg, und Cristina Montesinos-Handtrack von der Techniker Krankenkasse den Fragen von Moderatorin Beate Stumpf stellten. Die Teilnehmer diskutierten über Lösungen, aber auch Schwierigkeiten für Arbeitnehmer/innen, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bekommen. Wolfgang Schütte: „Dabei sind besonders die Arbeitgeber gefordert, da setzt auch das ‚Bündnis für Familie Heidelberg‘ an.“

Auch die Techniker Krankenkasse hat erkannt, wie bedeutend familienorientierte Angebote für die Mitarbeiter/innen sind. Mit flexiblen, familienfreundlichen Arbeitszeiten, Eltern-Kind-Büro, Notfallbetreuung, ganztägigen Ferienangeboten ecetera verfolgt das Unternehmen eine familienorientierte Personalentwicklungsstrategie. „Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor allem eine Frage der Unternehmenskultur“, so Cristina Montesinos-Handtrack. „Qualifizierte Kräfte sucht die Konkurrenz auch, da müssen wir besser sein und Soft Skills anbieten.“

„Wo und wann bekommen wir einen Krippenplatz?“: Diese Frage war für Andreas Bohnstedt wichtig. Für ihn und seine Frau war immer klar, dass sie Kinder wollten, aber keiner seinen Arbeitsplatz aufgeben sollte. Seit zwei Monaten befindet sich der zweifache Familienvater in Elternzeit. „Elternzeit für Väter ist ein Kopfthema: Man muss es wollen. Dann geht das auch und es lohnt sich“, so der SAP-Mitarbeiter. „Aber auch das Betreuungsangebot vor Ort muss stimmen.“ „Wir brauchen flexible Öffnungszeiten und finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung“, sagte der OB dazu, „und da haben wir als Stadt schon einiges auf den Weg gebracht“.

„Neben kommunalen Betreuungsangeboten spielen aber die sozialen Netzwerke eine wichtige Rolle“, stellte Ute Forster heraus. Treffpunkte für Eltern über die Spielplätze hinaus oder auch Leihomas würden dabei helfen.

Weitere Programmpunkte der Woche waren neben einer Führung durch den Literaturbestand der Stadtbücherei zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Vortrag „Personality Marketing in Beruf und Familie“. „Beruf und Familie – geht das?“ fragten sich auch Schüler/innen aus den Mittelstufe-Kursen „Deutsch als Fremdsprache“ der Volkshochschule. Bei dem Gespräch fielen – nicht ganz unerwartet – einige Unterschiede in Sachen Familienorientierung und Kinderbetreuung in den einzelnen Ländern auf.

Mehr zu den Aktivitäten des „Bündnis für Familie Heidelberg“ unter www.hddienste.de/buendnis/.

(Quelle: Stadtblatt online, Nr. 28 vom 09.07.2008)

Zwischen Hörsaal und Haushalt

Die 28-jährige Julia Bäumer studiert VWL in Heidelberg – Und kümmert sich um ihre vier Kinder

In dem kleinen Garten in der Unteren Rombach wuselt es wie in einem Kindergarten. Viktoria, Augusta und die Zwillinge Olympia und Magnus schaufeln im Sandkasten, fahren Dreirad oder spielen mit Hündin Teresa. In der Mitte von allem sitzt ihre Mutter Julia Bäumer, 28 Jahre alt und VWL-Studentin im siebten Semester. „Vier Jahre lang habe ich mich nur um meine Kinder gekümmert“, erzählt sie, „dann habe ich aber gemerkt, dass das glückliche Mutterleben allein nichts für mich ist und wieder angefangen zu studieren.“ Die beiden älteren Kinder, Viktoria ist vier und Augusta fünf Jahre alt, gehen schon in den Kindergarten um die Ecke.

Die beiden Zwillinge sind seit einem halben Jahr bei einer Tagesmutter. So kann Bäumer von neun Uhr morgens bis drei Uhr nachmittags in Vorlesungen gehen und Erledigungen machen. Oft helfen ihr auch Freunde oder die Familie. „Die Kinder wachsen in einem festen sozialen Netz auf, darüber bin ich sehr froh“, sagt Bäumer: Ihre drei Geschwister arbeiten oder studieren in Heidelberg, ihr Ex-Mann kümmert sich jedes zweite Wochenende um die Kinder, ihr jetziger Partner hilft, „und nebenan wohnen unsere Ersatzgroßeltern, die sich auch ganz toll kümmern“. Und was sagen die Professoren zur Großfamilie? „Eigentlich gar nichts“, antwortet sie, „es sind einfach zu viele Studenten an der Uni, da kennen die Professoren die wenigsten Leute persönlich.“ Die, die Bescheid wüssten, reagierten aber positiv und versuchten zu unterstützen. „Dass ich nichts umsonst bekomme, weiß ich natürlich auch“, sagt Julia Bäumer, das wolle sie aber ohnehin nicht.

Also gar keine Probleme im Hause Bäumer? Ihr persönlich gehe es tatsächlich gut als studierender Mutter antwortet die junge Frau. Was sie sich allerdings wünschte, wären mehr Teilzeitangebote. Viele studentische Eltern würden sich gar nicht erst für ein Praktikum bewerben, weil die zeitlichen Anforderungen so hoch seien. Kein Elternteil könne jeden Tag zwölf Stunden in einem Unternehmen arbeiten: „Da müsste es bessere Angebote geben.“ Gut gefiele Bäumer auch ein Teilzeitstudium, wie es an manchen Unis bereits angeboten wird. Die Fachsemesterzeit steigt in diesem Modell nicht an, während man mit Kindern studiert. So können sich die Eltern mit dem Scheinerwerb Zeit lassen und müssen nicht aus dem Studium aussteigen. Eine Befreiung von der Campusmaut gibt es in Baden-Württemberg derweil schon – für Studenten mit Kindern bis acht Jahren.

Damit es für Studenten noch einfacher wird, auch mit Nachwuchs weiter zu studieren, hat Julia Bäumer das „Bündnis für Familie, AG für Vereinbarkeit von Studium und Familie“ mitgegründet. Jetzt treffen sich an jedem ersten Mittwoch im Monat Studenten mit Kindern und Mitarbeiter von Studentenwerk, Gleichstellungsbüro und Studienberatung im Zeughaus zu einem offenen Gesprächskreis. In einem Gespräch mit anderen Eltern könnten viele Probleme sehr
viel schneller gelöst werden, als wenn man zu den speziellen Beratern geht, meint Bäumer.
Übrigens: Julia Bäumer plant ein Auslandssemester in Warschau. Natürlich mit ihren vier Kindern.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Paul Heesch vom 08.07.2008)

Kinderecken erleichtern Studieren mit Nachwuchs

Weiterer Baustein auf dem Weg zur familienfreundlichen Hochschule – Studentenwerk und Pädagogische Hochschule kooperieren

„Dann entdeckten wir die Spielsachen und die kleine Küche in der Mensa. Wirklich schön, die Kinderecke, und meine Tochter war so begeistert, dass sie gar nicht mehr weg wollte. Gut durchdacht ist auch, dass die beiden Tische direkt daneben als Elterntische freizuhalten sind.“

Über diese positive Rückmeldung einer studentischen Mutter mit ihrer zweijährigen Tochter freute sich die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Prof. Dr. Bärbel Schön besonders, als sie im Juni die Kinderecke der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in der Cafeteria im Altbau im Beisein großer und kleiner Gäste eröffnete. Zusammen mit der Leiterin des Studentenwerks, Ulrike Leiblein, und dem Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Michael Austermann, gab sie in einer Feierstunde auch den Startschuss für die beiden weiteren neuen Kinderecken in der Bibliothek sowie in der Cafeteria im Neubau der Hochschule. Finanziert werden die Kinderecken allesamt vom Studentenwerk

Laut Familienministerium sind nur fünf Prozent der jungen Frauen und Männer im Erststudium Eltern, und das, obwohl sich 94 Prozent der Studierenden mindestens ein Kind wünschen. Kein Wunder, denn Studieren mit Kind ist eine enorme Herausforderung. Damit der Spagat zwischen Kinderzimmer und Hörsaal gelingt, unterstützen Pädagogische Hochschule und Studentenwerk die jungen Familien mit vielfältigen, speziell auf sie abgestimmten Angeboten. Die Einrichtung von Kinderecken, wo der Nachwuchs pädagogisch durchdachte Angebote und Spielzeug findet, ist ein Baustein auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Hochschule. Dieses Ziel hat die Pädagogische Hochschule 2007 in ihrem Struktur- und Entwicklungsplan verankert, denn dort heißt es, „dass das Leben mit Kindern, ihre familiäre Versorgung und Entwicklung, von der Hochschule nicht nur als eine individuelle private Option angesehen wird, sondern auch als eine gesellschaftlich gewünschte Leistung.“

„Wullewatsch“, die hochschuleigene studentische Betreuung von Kleinkindern, in-dividuelle Leistungsabsprachen und maßgeschneiderte Splittings von Prüfungen sind weitere wichtige Bausteine der Hochschule auf dem Weg zu einer kinderfreundlicheren Gesellschaft.

In den Kinderhäusern des Studentenwerks wird der Nachwuchs zwischen drei Mo-naten und sechs Jahren liebevoll umsorgt; die Betreuungs- und Ferienzeiten sind auf die studentischen Bedürfnisse abgestimmt. Das Studentenwerk unterhält in mehreren seiner Heidelberger Wohnhäuser Familienwohnungen und berät Studierende mit Kind und in der Schwangerschaft ausführlich zu finanziellen, sozialen und rechtlichen Fragen.

Die Kinderecken ergänzen einen Service, den Hochschule und Studentenwerk schon seit Jahren erfolgreich anbieten: Das Studentenwerk bewirtet die Kinder der benachbarten Grundschule mit einem Mittagessen in der Mensa. Die Kleinen unter ihnen finden in der Kinderecke nun einen eigenen Platz zur Mahlzeit und zum Spielen. Kinderecken weisen außerdem symbolisch darauf hin, dass der Nachwuchs von Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Gästen selbstverständlich dazu gehört.

Von politischer Seite allerdings wird hier zu wenig getan. Die Zahl der ohnehin kleinen Minderheit der studierenden Eltern geht weiter zurück. Das liegt einerseits an den strengen Vorgaben der neuen Prüfungs- und Studienordnungen, bei denen studentische Eltern und deren Familienarbeit unberücksichtigt geblieben sind. Es hängt andererseits vor allem damit zusammen, dass beim Elterngeld und bei den Hartz-IV-Regeln Studierende systematisch ignoriert wurden. Sie bekommen nur für ein Jahr 300 Euro Elterngeld; Hartz-IV wird nur bei Beurlaubung gewährt. Materielle Unterstützung studentischer Eltern ist jedoch ein Muss, wenn sich die Forderung nach mehr Akademikerinnen mit Kindern erfüllen soll. Und hat ein Lebensmodell gesellschaftlich nicht viel für sich, bei dem Kinder nicht erst nach dem späten akademischen Berufseintritt geplant werden, sondern schon aus dem Gröbsten raus sind, wenn die Eltern ihr Studium abschließen?

(Quelle: Pädagogische Hochschule Heidelberg / Studentenwerk Heidelberg)

Staatsrätin für Demographischen Wandel und für Senioren besucht den Stadtkreis Heidelberg

Die Staatsrätin für Demographischen Wandel und Senioren im Staatsministerium, Dr. Claudia Hübner, besucht am Donnerstag, 3. Juli 2008, den Stadtkreis Heidelberg. Auf ihrer 18. Kreisbereisung möchte sich die Staatsrätin über den Umgang mit dem Thema Demographie in der Universitätsstadt informieren.  „Die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg sind die Ausgangsbasis für alle Handlungsstrategien hinsichtlich des demographischen Wandels. Jede Kommune ist betroffen und hat die Chance, diese Entwicklung positiv zu beeinflussen und aktiv zu gestalten“, betonte Claudia Hübner im Vorfeld ihrer Kreisbereisung am Mittwoch (2. Juli 2008) in Stuttgart. Heidelberg hat für sich bereits interessante Konzepte entwickelt – sowohl hinsichtlich der Chancen für Ältere als auch für ein kinderfreundliches Umfeld und das Miteinander der Generationen“, unterstrich die Staatsrätin. …

… Familienfreundlichkeit als Standortfaktor

Familienfreundlichkeit werde im Zuge des demographischen Wandels zum zentralen Standortfaktor für Kommunen und für Unternehmen. „Familienfreundlichkeit zahlt sich aus. Wer in guter Balance zwischen Familie und Beruf seine Kinder erziehen oder ältere Angehörige pflegen kann, bringt auch dem Unternehmen Rendite, ist motiviert, loyal und leistungsbereiter. Das belegen beispielsweise deutlich geringere Fehlquoten. Auch steigert eine familienfreundliche Personalpolitik die Anziehungskraft des Unternehmens auf dem zunehmend schwieriger werdenden Arbeitsmarkt. Durch Schaffung familienfreundlicher Strukturen können die Auswirkungen des demographischen Wandels abgemildert werden“, erklärte die Staatsrätin.

Heidelberg gehe hier mit gutem Beispiel voran. Mit einer Betreuungsquote von 26 Prozent für Kinder unter drei Jahren nehme Heidelberg in Baden-Württemberg einen Spitzenplatz ein. Auch die Einführung eines Gutschein-Modells zur Förderung der Betreuung von Kindern unter drei Jahren sei Ausdruck für das starke Engagement des Stadtkreises für Familien. „Die Geburtenrate in Heidelberg ist mit 0,9 Kindern pro Frau (Landesdurchschnitt 1,34) sehr niedrig. Das vorbildliche Engagement der Stadt Heidelberg im Bereich der Kleinkindbetreuung sowie die Gründung des ’Bündnisses für Familie in Heidelberg’ im letzten Jahr zeigen, dass in Heidelberg die Zeichen der Zeit erkannt werden. Diese Maßnahmen lassen Familienfreundlichkeit in Heidelberg Realität werden“, unterstrich Claudia Hübner….

…Besuchsprogramm im Stadtkreis Heidelberg

Die Kreisbereisung beginnt im Rathaus der Stadt Heidelberg mit einer kurzen Präsentation der Stadtverwaltung zum demographischen Wandel in Heidelberg. Danach besucht die Staatsrätin die „Akademie für Ältere“, eine Art Volkshochschule für Ältere, und informiert sich dort über das Angebots- und Tätigkeitsspektrum der Akademie. Weitere Station ist das Mehrgenerationenhaus Heidelberg. Dessen Träger, der Verein „Diakonische Hausgemeinschaften e.V., bringt  bereits seit 1989 Menschen jeden Alters und aus unterschiedlichen Lebenslagen zusammen. Im Oktober 2007 wurde es in das Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesfamilienministeriums aufgenommen.

Als weiteren Programmpunkt besucht Dr. Hübner die Geuder AG, ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter mit einem breit gefächerten Angebotskatalog familienfreundlicher Maßnahmen in vorbildlicher Art und Weise bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt. Die letzte Station führt die Staatsrätin zu der „Heidelberger Dienste gGmbH“, wo sie sich über den erfolgreichen „Azubi-Fonds“, ein Modell im Rahmen des Heidelberger Bündnisses für Familie, informieren und mit den Auszubildenden ins Gespräch kommen möchte. „Ich freue mich darauf, diese innovativen Projekte im Stadtkreis Heidelberg persönlich kennen zu lernen und mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zukommen“, erklärte die Staatsrätin im Vorfeld der Kreisbereisung.

(Quelle: Staatsministerium, Pressestelle der Landesregierung vom 02.07.2008)

Eltern sein ist schwer

Themenwoche zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt viele Frauen und Männer immer wieder vor Herausforderungen – beruflich wie privat. Um dieses Problem von verschiedenen Seiten zu beleuchten, präsentiert das Bündnis für Familie Heidelberg unter dem Titel “Beruf und Familie – geht das?” ab heute bis 4. Juli eine Themenwoche.

Der öffentliche Teil setzt sich aus drei Veranstaltungen zusammen. Ein lebendiger “Familien-Talk” steht am Mittwoch, 2. Juli, um 20 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76, auf dem Programm. Teilnehmer sind Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Wolfgang Schütte (Initiator des Bündnisses und Geschäftsführer der Heidelberger Dienste), Andreas Bohnstedt (Mitarbeiter der SAP AGund Vorsitzender des Elternvereins im Unternehmen), Ute Forster (Universität Heidelberg, wissenschaftliche Untersuchung zu sozialen Netzwerken für die Kinderbetreuung) und Cristina Montesinos-Handtrack (Techniker Krankenkasse Baden-Württemberg). Die Moderation übernimmt die Journalistin Beate Stumpf.

Führung in der Stadtbücherei: Am Donnerstag, 3. Juli, um 17.30 Uhr kann man sich in der Stadtbücherei über den Literaturbestand zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie informieren. Bücher zum Thema werden die ganze Woche über ausgestellt. Den Abschluss der Woche bildet am Freitag, 4. Juli, um 19.30 Uhr in der Volkshochschule der Vortrag von Thierry Ball zum Thema “Personality Marketing in Beruf und Familie”. Hier geht es darum, die innere und äußere Persönlichkeit in Einklang zu bringen. Thierry Ball bietet Balance- und Führungscoaching an.

Der Eintritt zu allen drei Abendveranstaltungen ist frei. Zusätzlich stellt die Volkshochschule in dieser Woche das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Mittelpunkt ihrer Deutschkurse. Hier diskutieren die Kursteilnehmer das Thema und werden sicher viele Informationen und Erfahrungen aus ihrer Heimat miteinander austauschen. Info: www.hddienste.de/buendnis/.

(Quelle: RNZ vom 02.07.2008)

Familienfreundlichkeit: Es gibt vorbildliche Arbeitgeber

Bei der Geuder AG arbeitet fast jeder Sechste auf Teilzeitbasis: Antwort auf die Anliegen der Mitarbeiter

Der Arbeitsplatz im Vorstandssekretariat der Geuder AG ist aufgeteilt: Sandra Gleissle und ihre Kollegin Silke Kreuzwieser betreiben „Jobsharing“, füllen also so gemeinsam eine Stelle aus. Beide Frauen sind Mütter kleiner Kinder, eine Ganztagsstelle könnten sie nicht annehmen. Damit trotzdem alles glatt läuft, müssen sie beim „Jobsharing“ auch die Arbeitszeiten und Projekte ihrer Partnerin im Auge behalten. „Es kommt auf die Abstimmung an“, so Silke Kreuzwieser, die erst vor vier Wochen von ihrem ehemaligen Arbeitgeber in das Rohrbacher Unternehmen gewechselt ist.

Um ihren Mitarbeitern in punkto Vereinbarkeit von Beruf und Familie so weit wie möglich entgegenzukommen, bietet der Hersteller ophtalmochirurgischer Instrumente und Gerätesysteme zahlreiche Formen flexibler Arbeitszeiten an. Deshalb gilt die Geuder AG als vorbildlich im Bereich familienorienterter Unternehmenspolitik in Heidelberg.

Immerhin dreißig der 190 Mitarbeiter arbeiteten auf Teilzeitbasis, erklärt Geschäftsführer Martin Feindel, darunter auch Männer. „Arbeitszeiten an familiäre Umstände anzupassen ist auch für uns eine Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.“ Letztlich habe sich gezeigt, dass Teilzeitkräfte seltener krank würden.

Auch die assistierende Produktmanagerin Silke Möller hat eine Tochter, die sie als alleinerziehende Mutter neben ihrer 30 Stunden Woche versorgt. Sie lobt besonders, dass ihr Arbeitgeber Kinderkrankengeld zahlt. „Wenn ich mit meiner Tochter zum Arzt muss, erstattet mir die Krankenkasse nur 80 Prozent meines Lohnes.“ Die restlichen 20 Prozent zahle ihr dann die Geuder AG.

Bei der 2007 eingeführten Elternzeit bemüht sich die Geuder AG ebenfalls um Vorbildcharakter. Erst kürzlich kam ein männlicher Manager aus seinen drei Vätermonaten ins Unternehmen zurück. Geschäftsführer Feindel betont, dass auch die zwölfmonatige Babypause theoretischmöglich sei. Lediglich einen eigenen Betriebskindergarten gibt es noch nicht.

Jedoch, so Feindel, hätten bereits erste Gespräche mit dem TSG-Sportkindergarten in Rohrbach über eine eventuelle Zusammenarbeit stattgefunden. Was das Unternehmen seinen Mitarbeitern anbiete, habe sich in den vergangenen Jahren als Antwort auf deren Anliegen entwickelt. Neben Gleitzeit und Elternzeit gibt es deshalb mittlerweile „Homeoffice-Arbeitsplätze“, also die Möglichkeit, per Internet einen Teil der Arbeit zu Hause zu erledigen.

Auch die Pflege Angehöriger habe an Bedeutung gewonnen. Marina Becker,die in der Produktion arbeitet, musste ihre Vollzeit-Stelle auf drei Tage in der Woche reduzieren, nachdem ihre Schwiegermutter zum Pflegefall geworden war. Das sei unkompliziert möglich gewesen. Ihre Kollegin geriet plötzlich in die Lage, beide Eltern im Krankenhaus und zu Hause pflegen zu müssen. „Ruck, zuck!“ habe auch sie auf Teilzeit umsteigen können, „das gibt es in anderen Firmen nicht.“ Ein weniger flexibler Chef hätte ohne die Verkaufsangestellte auskommen müssen: „Wenn es Probleme gegeben hätte, hätte ich gekündigt.“

„Jobsharing“-Mitarbeiterin Sandra Gleissle weiß, dass die Geuder AG für die weitreichenden Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie mitunter viel auf sich nimmt: „Der Arbeitgeber muss es wirklich wollen. Und er muss auch viel schlucken, wenn nicht alles glatt läuft.“ Vor allem aber müsse er sich eben dazu bekennen, „dass es ihm seine Mitarbeiter wert sind.“

Info: Podiumsdiskussion zum Thema am 2. Juli, 20 Uhr, Vortragssaal der VHS, Bergheimer Straße 76, mit OB Würzner, W. Schütte (Heidelberger Dienste), A. Bohnstedt (SAP), U. Forster (Universität), Chr. Montesinos-Handtrack (Techniker Krankenkasse)

T heater zog probeweise ins Exil

Beim “Bergheimer Theaterfest” war vor allem der Kostümverkauf der Renner

Jedes einzelne Stück aus dem Kostümfundus des Theaters erzählt seine eigene Geschichte: mit Spitzen besetzte Ballkleider, Samtfräcke und Uniformen, exotische Hüte und Turbane, schauerliche Masken und dazwischen eine überdimensional große Batterie aus Stoff. Wahre Schätze ergatterten die Besucher beim Kostümverkauf des Bergheimer Theaterfests in der Alten Feuerwache. Nächstes Jahr zieht die Städtische Bühne während der Sanierung des Stammhauses nach Bergheim um. Damit es sein neues Domizil in der Alten Feuerwache schon einmal näher kennen lernen kann, veranstalteten das Theater, der Stadtteilverein Bergheim und das Bündnis für Familie gemeinsam das Bergheimer Theaterfest. “Wir betrachten das Theater als eine Belebung für Heidelberg und eine Bereicherung für unseren Stadtteil”, sagte Wolfgang Schütte, Vorsitzen der des Stadtteilvereins und Geschäftsführer der Heidelberger Dienste.

Ein junges Trompetenensemble, ein Geigenquartett und ein Schlagzeugtrio der Musik- und Singschule Heidelberg er öffneten den Ansturm auf die Alte Feuerwache. Am Nachmittag übernahm die Bergheimer Rock- und Pop-Cover-Band “Tracer” die Bühne. Programm war vor allem für die kleinen Besucher geboten. In Theaterworkshops konnten sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, mal Cowboy, mal Indianer spielen und in ihrer Vorstellung an entlegene Orte reisen. In einer Schminkecke erfüllten eine Maskenbildnerin des Theaters und eine Friseurin sämtliche Verwandlungswünsche. Für die fünfjährige Leonie kam nur ein Einhorn in Frage, neben Schmetterlingen und Tigern der Renner. “Der Fokus auf die Kinder war uns bei der Gestaltung des Fests wichtig”, erklärte Aline Moser vom Bündnis für Familie.

Ein buntes Publikum zog der Kostümverkauf an. Fast 2000 Kostüme und über 300 Masken sortierte das Theater wegen des bevorstehenden Umzugs aus. Theatergruppen, Karneval- und Mittelalterfans stöberten in den Kisten, inspizierten die Kleiderstangen und transportierten ihre Errungenschaften gleich säckeweise nach Hause.

(Quelle: RNZ Von Eva Pfeiffer vom 30.06.2008)

Leben zwischen Hörsaal und Spielplatz – Studieren mit Kind

Studierende Eltern treffen sich am 2. Juli 2008

Studierende sind tagsüber faul und nachts feiern sie pausenlos Partys. Dass zumindest der erste Teil dieses Klischees nicht –mehr- viel mit der Realität zu tun hat, dürfte sich langsam rumgesprochen haben. Doch es sind nicht immer nur Partys, ausgedehnte Kneipentouren und Lern-Sonderschichten, die schuld daran sind, dass so mancher Studierende morgens einen etwas müden Eindruck macht. Nicht wenige haben nämlich neben Uni und Nebenjob noch eine viel bedeutendere Aufgabe, der sie sich widmen: Sie sind Eltern. Studieren mit Kind(ern), ist eine große Herausforderung, die aber durchaus gemeistert werden kann. Die jungen Eltern können auf vielfältige Unterstützung auch von Seiten der Stadt, des Studentenwerks und der Universität bauen – und es kommt immer mehr dazu.

Fünf bis sieben Prozent der Studierenden haben ein Kind, wie die Gleichstellungsreferentin der Universität Heidelberg Agnes Speck berichtet:„Das ist eine große Gruppe, mehr als 1 300 Familien “ Deswegen hat sich im Heidelberger Bündnis für Familie Heidelberg eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich auch in diesem Rahmen für die Belange von studierenden Eltern einsetzt.

Für die nächste Zeit stehen zwei konkrete Projekte auf dem Plan. Im Spätsommer werden studierende Eltern ins Seminarhaus der Universität Heidelberg in den Odenwald zu einem Wochenendseminar zum Thema „Zeitmanagement und Studienorganisation“ eingeladen. Dieses wird vom Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW) sowie dem Projekt KidS – Kinder in der Studienzeit organisiert. Vor Ort wird auch eine Erzieherin sein, die sich um die Betreuung der Kleinen kümmert.

Außerdem wird ein „ Offener Gesprächskreis Studieren mit Kind“eingerichtet. Dieser trifft sich zum ersten mal am Mittwoch, 2. Juli um 15.30 Uhr – natürlich mit den Kindern – im Lounge-Bereich des Zeughauses (Marstall). Dort kommen auch Vertreter des Studentenwerks, der ZSW und des Gleichstellungsbüros hinzu. So erhalten die Studierenden zum einen eine Möglichkeit, andere studentische Familien kennenzulernen. „Oft weiß man nämlich gar nicht, dass andere Kinder haben“, erzählt Anja Wasmer, VWL-Studentin und Mutter eines kleinen Sohnes und in freudiger Erwartung ihres zweiten Kindes. Aber es soll auch eine Eltern-Lobby aufgebaut werden, damit die Wünsche der Eltern enwahrgenommen werden.

Davon gibt es eine ganze Menge. Besonders eine Kinderkrippe in der Altstadt wird herbeigesehnt. Anja Wasmer und ihre Freundin Julia Bäumer, Mutter von vier Kindern, finden es geradezu absurd, dass zwar die Wohnheime für Familien und auch die Geisteswissenschaften, nach wie vor klassische Frauenstudiengänge, in der Altstadt angesiedelt sind, die Kinderkrippen aber im Neuenheimer Feld. Auch wünschen sie sich flexiblere Betreuungszeiten. Etwas weniger Lauferei von Amt zu Amt würde den Eltern auch vieles erleichtern, findet Vera Gailing. Die Psychologiestudentin ist gerade mit ihrem ersten Kind schwanger und klagte, dass sie sich manchmal vorkam wie bei Asterix und dem „Haus, das Verrückte macht“, bis sie die zuständigen Personen gefunden hatte.

Aber trotz aller Unwägbarkeiten, alle drei sind sich einig: Die kleinen Wonneproppen geben einem so viel Freude zurück, da verzichtet man auch gerne auf die ein oder andere Party.

Alle wichtigen Informationen findet man im Internet unter: www.hddienste.de/buendnis/ und http://www.uni-heidelberg.de/studium/imstudium/KidS/

Ansprechpartner: Hedi Blumer, Universität Heidelberg, Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung, Friedrich-Ebert-Anlage 62, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221-54 2141, Fax.: 06221-543850, E-Mail: blumer@uni-heidelberg.de, http://www.uni-heidelberg.de/studium

Dr. Agnes Speck, Gleichstellungsbüro Universität Heidelberg, Hauptstrasse 126, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/54 76 59, Fax: 06221/54 72 71, http://www.uni-heidelberg.de/organe/frb/

Ingrid Friedly, STUDENTENWERK HEIDELBERG, Soziale Dienste, Marstallhof 1, 69117 Heidelberg, ,Tel. 06221-54 26 41, Fax: 06221-54 27 41, E-Mail: gf@stw.uni-heidelberg.de, www.studentenwerk.uni-heidelberg.de

Die Hochschule soll „alltagstauglich“ werden

Kinderbetreuungsmöglichkeiten in Lehre und Forschung – Beruf und Familie weiter fördern

Heidelberg. (hw) Die Hochschule „alltagstauglich“ machen, dies kündigte am Tag der Familie die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Heidelberg, Dr. Agnes Speck, an. Anlass genug für die Partner aus Wissenschaft und Forschung im „Bündnis für Familie“ ihre betriebliche Kinderbetreuung der Öffentlichkeit vorzustellen. Der KidsClub der Universität Heidelberg, die Kindertagesstätte des Studentenwerks und das Eltern-Kind-Zimmer des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) waren nicht nur für die Gäste von Interesse, sondern auch das Südwest-Fernsehen wollte sehen und dann auch zeigen, was die Exzellenz-Universität hier vorzuweisen hat.

Mit wenig schmeichelhaften Zahlen wartete zunächst die Gleichstellungsbeauftragte auf. Nicht nur 35 – 40% des weiblichen wissenschaftlichen Personals sei kinderlos, auch 50% der Männer haben keine Kinder. Daraus folgert Dr. Agnes Speck, dass die Wissenschaftler(innen) bisher schlichtweg vernachlässigt wurden, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht, um ein ausreichendes Betreuungsangebot für die jungen Familien des wissenschafltichen Nachwuchs’. Eine Umfrage an deutschen Universitäten habe ergeben, dass 84% der Befragten Beruf und Familie, also Kinder und Karriere für unvereinbar halten.

In Bewerbungsgesprächen, so Agnes Speck weiter, würden junge Wissenschaftlerinnen mit Kindern erstaunt bis mitleidvoll gefragt, wie sie denn „dies zusammenkriegen wollen?“ Sie dagegen will, dass gefragt wird: „Was können wir für sie tun, damit sie es zusammenkriegen!“ Mit dem Kinderhaus im Neuenheimer Feld, dem Einstieg in die Ferienbetreuung im Bündnis für Familie und der Kooperation mit anderen Einrichtungen aus Forschung und Lehre soll dieser Weg beschritten werden.

Das Kinderhaus beherbergt mehrere Betreuungsangebote. In der Kinderkrippe haben 40 Kinder unter drei Jahren Platz. Ab Herbst wird es hier auch ein Angebot mit 20 Plätzen für über Dreijährige geben. Außerdem werden für Notfälle immer Plätze freigehalten. Es gibt eine Kongressbetreuung und im Gästehaus der Universität leben zurzeit 20 Familien mit insgesamt 40 Kindern, die ebenfalls betreut werden.

Was Agnes Speck noch fehlt ist eine Servicestelle für Familien (von neuankommenden Wissenschaftlern), wo sie Infos erhalten über Schulen, Babysitter, weitere Betreuungsangebote etc. Auch soll eine Beratung initiiert werden mit dem Titel: Kinder in der Studienzeit.

Momentan gut ausgestattet zeigt sich die Kinderbetreuung unter der Ägide des Studentenwerks, weil deren festes Serviceangebot für die Studierenden der Heidelberger Hochschule schon länger existiert. In Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum werden in der Kindertagesstätte 60 Plätze für 3- bis 6-Jährige zur Verfügung gestellt. Im Herbst, so die Geschäftsführerin Ulrike Leiblein, werde auch der benachbarte „Kinderplanet“ vom Studentenwerk übernommen. Kindern aus zurzeit 20 Nationen wird hier am Rande des Neuenheimer Feldes musikalische und naturwissenschaftliche Früherziehung zuteil. Weitere Kapazitäten hat die Kinderkrippe im Klausenpfad für 40 Kleinkinder unter drei Jahren oder die Betreuungseinrichtung in der Humboldtstraße.

Endstation der kleinen Rundreise war schließlich das DKFZ. Hier berichtete deren Gleichstellungsbeauftragte, Dr. Barbara Bertram, über den Verein „Beruf und Kind“ (BuK), über die Kinderbetreuung „Wichtel“, die bereits 1994 aus der Taufe gehoben worden war und vom Eltern-Kind-Zimmer im Forschungszentrum.

Wichtigstes Fazit für den Bündnis-Koordinator, den Geschäftsführer der Heidelberger Dienste, Wolfgang Schütte: Zwischen Universitäts- und anderer Forschungseinrichtungen funktioniert die Vernetzung. Diese bisher gute Arbeit solle jedoch weiteren Arbeitgebern in Heidelberg Mut machen, ihrer Verantwortung für eine Vereinbarung von Beruf und Familie gerecht zu werden.

(Quelle: Wochenkurier vom 04.06.2008)

Neuenheimer Feld – ein Kinderparadies

Bündnis für Familie Heidelberg besuchte Betreuungseinrichtungen von Universität, Studentenwerk und DKFZ

Am Internationalen Tag der Familie (15. Mai) hatte das Bündnis für Familie Heidelberg zur Besichtigung von Kinderbetreuungseinrichtungen im Universitätsgebiet Neuenheimer Feld eingeladen. Universität, Stundentenwerk und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) machten deutlich, dass ihnen betriebliche Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise Studium wichtige Anliegen sind.

Im Rahmen der Initiative, Heidelberg zur familienfreundlichen Stadt zu machen, komme der Universität eine wichtige Rolle zu, betonte Dr. Agnes Speck im KidsClub der Universität. Die einstige Fragestellung an Wissenschaftlerinnen „Wie wollen Sie das denn schaffen – Kindererziehung neben anspruchsvoller Forschertätigkeit, wenn Sie nicht einmal am Ort wohnen?“ sei in den letzten Jahren immer mehr dem Angebot gewichen: „Das schaffen wir schon gemeinsam.“

Nicht ohne Grund: Rund 75 Prozent aller Wissenschaftlerinnen haben keine Kinder – ein demografischer Faktor, den heute keine Hochschule mehr ignoriere. Das Bemühen um Familienfreundlichkeit komme Studierenden, wissenschaftlichem und Verwaltungspersonal gleichermaßen zugute. Das Projekt Kinderhaus der Universität umfasse Kinderkrippe, Kindertagesstätte mit langen Öffnungszeiten, Notfallangebote, Ferienbetreuung und Kinderbetreuung für Kongressgäste. Es bestehe eine gute Kooperation zwischen allen wissenschaftlichen Einrichtungen, so Dr. Speck, „weil ja nicht jeder allein wurschteln muss“.

Die Kindertagesstätte des Studentenwerks stellte dessen Geschäftsführerin Ulrike Leiblein vor. Die mit dem Klinikum kooperierende Einrichtung biete derzeit Platz für 60 Kinder, sei montags bis samstags von 5.45 bis 21.15 Uhr geöffnet und nur an sechs Feiertagen im Jahr zusätzlich geschlossen. Kinder aus 20 Nationen erhielten hier musikalische und naturwissenschaftliche Früherziehung. Im Herbst werde die Einrichtung um 20 Plätze erweitert, erklärte Ulrike Leiblein. Das Studentenwerk betreibe außerdem in Kooperation mit der Universität eine Betreuungseinrichtung für 80 Kleinkinder am Klausenpfad sowie eine Krabbelstube in der Humboldtstraße.

Die „familienfreundlichen Maßnahmen“ des DKFZ erläuterte dessen Gleichstellungsbeauftragte Barbara Bertram: 1994 gründete sich der Verein Beruf und Kind (BuK), der die Kindertagesstätte „Die Wichtel“ ins Leben rief. Seit 2006 gebe es das Eltern-Kind-Zimmer und seit vergangenem Jahr die Wiedereinstellungsstelle für Väter und Mütter, die nach einer Familienpause in die Krebsforschung zurückkehren möchten. Außerdem unterziehe sich das DKFZ dem Audit „beruf & familie“. (br.)

(Quelle: Stadtblatt Online Nr. 21 vom 20.05.2008)

Kinder und Beruf unter einen Hut gebracht

Aktionstag des ‘Bündnis für Familie Heidelberg’ – Hochschule und Forschung gehen voran.

Familie und Beruf sind in Deutschland nicht vereinbar? Falsch, antwortet hier das Bündnis für Familie Heidelberg, das zusammen mit seinen Partnern seit über einem Jahr an familienfreundlichen Lösungen für Heidelberg arbeitet.

Am internationalen Tag der Familie am 15. Mai stand bei einer bundesweiten Aktion der lokalen Bündnisse für Familie das Thema Kinderbetreuung im Mittelpunkt. Auch in Heidelberg stellten einige Bündnispartner, darunter die Universität und das Deutsche Krebsforschungszentrum, ihre Einrichtungen zur Kinderbetreuung vor.

Agnes Speck, die Frauenreferentin der Uni Heidelberg betonte, dass auch die Hochschulen vom aktuellen Trend zur Kinderlosigkeit alarmiert wurden. „Es ist sehr wichtig, die Hochschulen alltagstauglich zumachen und Alltag bedeutet nun einmal Familie.“ Der „Kids Club“ ist dabei nur eines der Angebote, die hinter dem Gesamtprojekt „Kinderhaus“ der Universität stecken. In ihrem Gästehaus, ganz in der Nähe zum Arbeitsplatz der Eltern, bietet der Club Kindern von Gastwissenschaftlern die Möglichkeit, andere Kinder kennenzulernen, zu spielen oder auch bei den Hausaufgaben betreut zu werden. „Momentan betreuen wir hier etwa 20 Familien mit rund 40 Kindern“, berichtete Agnes Speck.

Der sogenannte „Back Up Service“, der bei einem unvorhergesehenen Ausfall der Betreuung, etwa durch einen Notfall, flexibel zur Stelle ist, wird ebenfalls vom Kinderhaus angeboten. Zudem unterstützen Kinderkrippe und Kindertagesstätte mit ihren flexiblen, an den Hochschulbetrieb angepassten Öffnungszeiten die Eltern, die auf dem Campus forschen und
arbeiten.

Aber auch für die Kinder von Studenten und Studentinnen wird gesorgt. Bei der Kindertagesstätte des Studentenwerks im Neuenheimer Feld, heißt es „einmal um die ganze Welt“, denn hier werden Kinder zwischen drei und sechs Jahren aus über 20 Nationen betreut. Insgesamt kommen 60 Kinder unter, die von einer pädagogischer Früherziehung profitieren, beispielsweise durch eine Zusammenarbeit mit der Musikschule. Die langen und flexiblen Öffnungszeiten, die auch auf einer Kooperation mit der Uniklinik beruhen, ermöglichen den Eltern ein effektives Studium. „Ab dem kommenden Herbst soll es einen neuen Kinderplaneten’ geben, der Platz für weitere 20 Kinder bietet“, erzählte Ulrike Leiblein vom Studentenwerk. Auch in weiteren Einrichtungen des Studentenwerks, etwa im Kindertagheim in der Humboldtstraße, wird liebevoll für die Kleinen gesorgt.

Im Deutschen Krebsforschungszentrums stellte Barbara Bertram die Kinderbetreuung vor. Vor zwei Jahren wurde beispielsweise ein Eltern-Kind-Zimmer eingerichtet, ausgestattet mit Wickeltisch, Kaffeemaschine und Mikrowelle, das einen gemütlichen Rückzugsort für Mitarbeiter mit ihrem Kind darstellt.

Wolfgang Schütte, Initiator des Bündnisses, machte durch eine kurze Vorstellung weiterer Projekte und Ziele der einzelnen Arbeitsgruppen noch einmal deutlich, dass in Heidelberg einiges getan wird, um Beruf und Kinder in Zukunft noch besser vereinbaren zu können. Abgerundet wurde die „Bündnistour“ durch eine kleine Ausstellung des sechsjährigen Künstlers Maximo, der direkt aus der sogenannten „Künstlerschmiede“, der Tagesstätte in der Humboldtstraße, einige seiner Monsterbilder mitgebracht hatte und damit für Staunen sorgte.

(Quelle RNZ vom 17.05.2008 von Julia Stehlin)

Familie ist nicht mehr nur „Frauensache“

Wie bekommt man Beruf und Kinder am besten unter einen Hut? Lösungsansätze auf Podiumsdiskussion der Freien Wähler vorgestellt

„Beruf und Kinder – geht das denn?“ wollten die Freien Wähler bei einer Podiumsdiskussion im DAI wissen. Sicher geht das – doch nicht mehr zu den alten gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen, stellten unter der Moderation von RNZ-Redakteur Micha Hoernle die Podiumsteilnehmer Ursula Lorenz (Freie Wähler), Andrea Kiefer von der Industrie- und Handelskammer (IHK), Wolfgang Schütte vom Heidelberger Bündnis für Familie sowie Wolfgang Erichson, Bürgermeister u.a. für Chancengleichheit, fest.

Noch vor zehn Jahren wäre diese Diskussion in den eigenen Reihen nicht möglich gewesen, gab Ursula Lorenz unumwunden zu. Ihre Fraktion sei jedoch inzwischen für das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern sensibel und „lernfähig“ geworden. Wenig junge Frauen und Männer, an die sich ja in erster Linie die Veranstaltung wenden sollte, saßen im nur 30 Leute umfassenden Auditorium. Dem (Auslauf-)Modell „Papa verdient, Mama kümmert sich“, konnten alle auf dem Podium nichts abgewinnen. Allen voran Bürgermeister Erichson, der das Vorurteil widerlegte, dass die beste familäre Betreuung nur durch Frauen zu bewerkstelligen sei. Obwohl immer noch 77 Prozent der deutschen Familien in einer klassischen Versorgerehe lebten, hielten das laut einer Umfrage nur 14 Prozent der Deutschen für die optimale Lebenssituation. Wirklichkeit und Wunsch klaffen also in Deutschland im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich weit auseinander. Hier gibt es keine Unterschiede in der Beschäftigungsrate, fast flächendeckende Ganztagsbetreuung für Kinder und, was erstaunt, trotzdem eine hohe Geburtenrate, ja, sogar mit die höchste in Europa.

Deshalb stellte sich dann auch für die anderen Podiumsteilnehmer und einige Zuhörer die Frage, was man in Deutschland für berufstätige Mütter besser machen kann. Erichsons These: „Je nahtloser die Erwerbstätigkeit wieder nach der Geburt eines Kindes aufgenommen wird, umso mehr Chancen bestehen auf eine kontinuierliche Erwerbstätigkeit.“ Das seit einem Jahr bestehende Bündnis für Familie in Heidelberg, das bei den Heidelberger Diensten angesiedelt ist, stellte Wolfgang Schütte vor. Ihm ist es wichtig, dass alle Formen von Familie berücksichtigt werden. Das traditionelle Familienbild sei ebenso seriös, wie dass eine Frau für den Lebensunterhalt sorgt, oder beide Partner arbeiten. Er wünscht eine Anlaufstelle für Familien beim Amt für Chancengleichheit.

Ein praktisches Beispiel für die anstrengende Doppelrolle von Mutter und Berufstätige gab Andrea Kiefer, denn ihr Handy klingelte ein paar Mal. Am anderen Ende ihre Kinder. Aber auch sie profitiert von dem von ihr mit initiierten Forum Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Metropolregion Rhein-Neckar, das sich umeine familienorientierte Personalpolitik in den Firmen der Region bemüht und mit vielen Initiativen einige bemerkenswerte Erfolge vorweisen kann. So sind schon einige große Unternehmen vorbildlich dazu übergegangen, Kinderbetreuungseinrichtungen einzurichten oder in sie zu investieren.

Was also vor einigen Jahren in der Familie noch Privatangelegenheit war, hat inzwischen Einzug in Unternehmen, Kommunen und Politik gefunden. Zwar noch zögerlich, doch es tut sich was, konnte man der Diskussion entnehmen, aus dem man das Fazit ziehen konnte, dass Väter und Mütter gleichermaßen und so frei und flexibel wie möglich entscheiden sollten, wie ihr Leben mit Kindern aussehen sollte. Dies zu ermöglichen, wäre dann Aufgabe des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umfeldes.

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, Karla Sommer, vom 21. April 2008)

Engagement trägt Früchte. Das Bündnis für Familie Heidelberg feierte Geburtstag.

Das „Bündnis für Familie Heidelberg“ ist ein Jahr alt. Aus ersten Ideen wurden erste Lösungen – wirkungsvolle Lösungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Heidelberg zu verbessern.

Das Bündnis zählt heute über 140 Akteure aus Unternehmen, lokalen Institutionen, Verwaltung, Politik sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich alle für mehr Familienfreundlichkeit in Heidelberg einsetzen. Ein Großteil engagiert sich in einer der sieben Arbeitsgruppen des Bündnisses: ein Eifer, der Früchte trägt.

Am Samstag feierte das Bündnis seinen Geburtstag auf dem Bismarckplatz gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Heiligenbergschule. Die haben zusammen mit ihrer Lehrerin und mit Unterstützung der Jugendagentur die Firma Ragazzeria gegründet und die Verkaufsaktion „Orangen aus Sizilien“ gestartet. Damit soll eine Begegnungsreise zu gleichaltrigen Schülern in Leonforte/Sizilien ermöglicht werden. Weitere Informationen unter www.hddienste.de/buendnis/.

(Quelle: Stadtblatt Online Nr. 16 vom 16.04.2008)

Familie und Beruf besser vereinbaren

Nach einem Jahr zieht das „Bündnis für Familie Heidelberg“ eine durchweg positive Bilanz

RL. Vor einem Jahr nahm das „Bündnis für Familie Heidelberg“ seine Arbeit auf. Jetzt präsentieren sich die Initiatoren auf dem Bismarckplatz bei Kaffee und Kuchen. Seit März 2007 trafen sich 140 Akteure aus der regionalen Wirtschaft und Politik in Arbeitsgruppen, um Lösungen zu finden, Familie und Beruf besser zu vereinbaren.

Die Heidelberger Dienste (HDD) als Bündnis-Initiatoren zogen eine durchweg positive Bilanz: „Die Resonanz der Unternehmen hat alles übertroffen, was wir uns erhofft haben“, freut sich HDD-Geschäftsführer Wolfgang Schütte. Besonders die Arbeitgeber hätten sich als treibende Kraft entpuppt. Die Ideen reichten von der Teilzeitausbildung für alleinerziehende Mütter über eine Kinder-Ferienbetreuung für Mitarbeiter der Universität Heidelberg bis zur einer Spielecke für Kinder in der Volkshochschule Heidelberg.

„Wir können es uns nicht leisten, dass gut ausgebildete Mütter zu Hause sitzen, weil sie auf die Kinder aufpassen müssen“, ergänzt Schüttes Kollegin Aline Moser. Dabei rannte das Bündnis anfangs bei den Unternehmen nicht gerade offenen Türen ein. Doch ein Argument konnte viele namhafte regionale Arbeitgeber wie SAP, Heidelberger Druckmaschinen oder die Universität überzeugen:

„Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wichtiger Standortvorteil“, weiß Schütte aus vielen Gesprächen mit jungen Familien.

Das Heidelberger Bündnis ist nur eines von 475 in ganz Deutschland. Das Entscheidende ist, dass die Heidelberger besonders auf den Schulterschuss mit den Arbeitnehmern gesetzt haben. Das gefiel auch dem Bundesfamilienministerium, der das Bündnis bis Ende 2008 mit insgesamt 270 000 Euro unter die Arme greift. Fast 150 Mitglieder zählt das Bündnis derzeit.

Doch was passiert, wenn die Förderung Ende des Jahres ausläuft? „Das Wichtigste war von Anfang an ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen“, erklärt Schütte.

„Jetzt, nach einem Jahr können wir sagen: Wir haben es geschafft.“ Er und Kollegin Moser gehen davon aus, dass das Bündnis für Familie auch ohne Bundesmittelweiterbestehen bleibt. Denn im Wettbewerb um die beste Familienbetreuung – und damit auch die besten Arbeitskräfte – möchte kein Unternehmen ins Hintertreffen geraten.

(Quelle: RNZ vom 15.04.2008)

Engagement trägt erste Früchte. Bündnis für Familie feiert Geburtstag.

Heidelberg. Das Bündnis für Familie feiert seinen ersten Geburtstag am Samstag, 12 April, um 14.00 Uhr, auf dem Bismarckplatz gemeinsam mit Schülern der Klassenstufe 9 der Heiligenbergschule. Zusammen mit ihrer Lehrerin haben sie die Firma „Ragazzeria“ gegründet und eine Verkaufsaktion „Orangen aus Sizilien“ gestartet. Damit soll eine Begegnungsreise zu Schülern in Leonforte/ Sizilien ermöglicht werden.

Das Bündnis zählt über 140 Akteure aus Unternehmen, lokalen Institutionen, Verwaltung und Politik sowie Bürger, die sich alle für mehr Familienfreundlichkeit in Heidelberg einsetzen. Ein Großteil engagiert sich in einer von sieben Arbeitsgruppen: ein Engagement, das Früchte trägt. Im zurückliegenden Jahr ist es gelungen, die Anliegen von Eltern und Kindern verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen und auch manchen Arbeitgeber zu motivieren, in ihrem Betrieb die Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.

„Alle Bürger sind herzlich willkommen, an der Veranstaltung auf dem Bismarckplatz teilzunehmen“, so die Organisatoren.

Das „Bündnis für Familie“ floriert. Feier auf dem Bismarckplatz.

Heidelberg. (hw) Geburtstagsfeier auf dem Bismarckplatz – warum nicht, dachte sich das „Bündnis für Familie“ und begeht sein Einjähriges am kommenden Samstag in aller Öffentlichkeit, mit einem Stand an zentraler Stelle in der Stadt. Denn das, was mit rund 140 Bündnispartnern, davon etwa 80 ständige, aus Unternehmen, lokalen Institutionen, Verwaltung, Politik und engagierten Bürgerinnen und Bürgern in den letzten zwölf Monaten auf die Beine gestellt wurde, kann sich durchaus sehen lassen.

Ein Workshop im Vorfeld dieses Jubiläums sollte einen Überblick geben über das, was inzwischen neun Arbeitsgemeinschaften, davon sind zwei noch im Aufbau, bisher erreicht oder angegangen haben. Nachdem die 100-Tage-Ziele im letzten September durchweg erreicht worden waren, ging es nun darum, in ein langfristiges Arbeiten einzusteigen. Dafür wollten die AGs Meilensteine formulieren um „portioniert“ die einzelnen Ziele angehen zu können. Noch einmal brachte der Geschäftsführer der Heidelberger Dienste, Wolfgang Schütte, unter deren Ägide das Heidelberger Familienbündnis koordniniert wird, das große Ziel zur Sprache. Man wolle bessere Rahmenbedingungen für Familien schaffen, damit junge Leute sich für die Familie mit Kindern entscheiden.

Zu den aktivsten AGs zählen die „Kinderbetreuung“ sowie „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Beide haben bereits öffentlichkeitswirksame Erfolge vorzuweisen. Die Versorgung von Kindern in den Schulferien ist vor allem bei Universität und Klinikum sehr gut angenommen worden. Diese Möglichkeit der Kinderbetreuung werde immer weiter bekannt und man hofft auf mehr Betriebe, die ihren Angestellten über eine finanzielle Beteiligung diese Unterstützung in der schulfreien Zeit eröffnen.

Die Arbeitsgemeinschaft für die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ hat eine Teilzeitausbildung für fünf junge Frauen in die Wege geleitet und hofft nun auf weitere Unternehmen, die solche Ausbidungsplätze zusätzlich anbieten. Ebenfalls sehr aktiv ist die AG „Chancengleichheit“, die in nächster Zeit eine Servicestelle einrichten will. Dort soll ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Einelternfamilien eingegangen werden, sollen benötigte Infos bereitgestellt, Kontakte vermittelt und wichtige Impulse gegeben werden.

Die AG „Bürgerschaftliches Engagement“ hat sich erst im Dezember gebildet und will eine Plattform erarbeiten, was an Initiativen weiter benötigt wird und was schon vorhanden ist. Dies soll dann allen Interessenten zugänglich gemacht werden. Für diese Vernetzungs-Aktivitäten (auch ein Fragebogen ist angedacht) werden noch Mitarbeiter gesucht. Um einen Familienwegweiser im Internet kümmert sich die AG „Info und Vernetzung“. Der soll auch in gedruckter Form erhältlich sein.

Ebenfalls ein Wegweiser, aber in Sachen Pflege, hat gleichnamige AG im Sinn. Da sich solche einschneidenden Ereignisse nie planen lassen, sollen Dienstleistungsangebote für Notsituationen aufgelistet werden, für Betroffene selbst aber auch für tangierte Arbeitgeber.

Zwei Arbeitsgemeinschaften, nämlich „Schule und Bildung“ sowie „Sport und Gesundheit“ sind noch in der Konstitutierungsphase. Außerdem kam man zu der Erkenntnis, dass eine weitere Gruppe, die sich um Bündnis übergreifende Absprachen kümmern soll, gebraucht wird. Somit läßt sich ein klares Fazit ziehen aus einem Jahr Engagement rund um die Familie – das Bündnis floriert.

(Quelle: Wochenkurier vom 09.04.2008)

Kinder, wohin in den Osterferien?

Über 100 Ferienaktivitäten in den Oster- und Pfingstferien – Langeweile passé, Eltern freuen sich über das große Angebot

Die Osterferien nahen und auch die Pfingstferien sind nicht mehr fern. Aber viele Kinder und Jugendliche wissen noch nicht, wie und wo sie die Ferien verbringen, manche Eltern suchen noch händeringend nach einer verlässlichen Ferienbetreuung für ihre Kinder.

Hier schafft die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Heidelberg Abhilfe! Sie hat über 100 Ferienaktivitäten verschiedener Anbieter zusammengestellt. Ob Theater, Walderkundungen, Modedesign, Kunst, Geschichte, Schmuckwerkstatt, Prüfungsvorbereitung, Sport, Zoo-Ferien, Radtour, Schachkurs oder Gespensteraktion. Ob einige Stunden am Tag oder die ganze Woche lang – für jeden Geschmack und Bedarf ist etwas dabei.

Beim Durchsehen des diesjährigen Programms für die Oster- und Pfingstferien wird deutlich: Die Familienoffensive von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner greift: Das Angebot ist insgesamt größer und attraktiver geworden. Viele Anbieter tragen inzwischen dem Bedürfnis zahlreicher Familien nach umfassender Betreuung Rechnung. Sie haben zusätzliche Ferienprogramme entwickelt, die teilweise ganztägig sind, und über ein bis zwei Wochen dauern, inklusive Mittagessen. Vorneweg päd-aktiv mit seinem neuen Angebot der verlässlichen Ferienbetreuung an Grundschulen, aber auch städtische Einrichtungen und freie Anbieter wie beispielsweise das Jumpinn. Nicht zu vergessen Altbewährtes wie die Freizeiten des Diakonischen Werks in der Marienhütte.

Wer in Heidelberg seine Ferien verbringt , kann im Wald Abenteuer erleben, im Museum malen, im Theater improvisieren, in der Fußballschule kicken, auf dem Jugendhof spielen, im DAI Englisch lernen, bei der Schülerhilfe in „Crash-Kursen“ Wissenslücken schließen und vieles, vieles mehr. Neben diesen zahlreichen Veranstaltungen vor Ort gibt es Freizeiten auch außerhalb Heidelbergs: So fahren die Naturfreunde nach Dietlingen bei Pforzheim, die AWO bietet Skifreizeiten in Österreich und der BUND eine Trekkingtour nach Italien.

Es gibt Angebote mit und ohne Anmeldung. Für die Ferienaktionen mit Anmeldung ist meist ein Teilnahmebeitrag zu leisten. Hier steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Aufgrund unterschiedlicher Planung und Anmeldefristen der verschiedenen Anbieter können manche Aktionen bereits ausgebucht sein. Nähere Informationen und Anmeldungen direkt über die Veranstalter. Die offenen Angebote in den Stadtteilen sind kostenfrei und können jederzeit ohne Voranmeldung besucht werden.

Ferienprogramm

Nachfolgend stellen wir eine Auswahl an Angeboten genauer vor. Das gesamte Programm steht im Internet als PDF-Datei zum Download unter www.heidelberg.de/ferienangebote.

Ferien mit päd-aktiv

Seit den letzten Herbstferien bietet päd-aktiv neben der Schulbetreuung eine verlässliche, ganztägige Ferienbetreuung für alle Heidelberger Grundschüler an. Gern gesehene Gäste sind zudem Geschwisterkinder, die bereits die fünfte Klasse besuchen. Es stehen jeweils 300 Plätze zur Verfügung. Infos unter 06221 1412-0, im Internet unter www.paed-aktiv.de

Aktivprogramm

Die Universität bietet ein spannendes Ferienprogramm für die Kinder ihrer Mitarbeiter/innen: Von 8 bis 16 Uhr werden die sechs- bis zwölfjährigen Kinder im Jumpinn Heidelberg betreut. Hier könnnen sie sich austoben, Jonglieren oder Tanzen lernen, an Kreativworkshops teilnehmen und vieles mehr. Das Angebot enstand als Kooperationsprojekt im Bündnis für Familie Heidelberg. Infos unter 06221 54-3923 oder http://www.uni-heidelberg.de/einrichtungen/kinderhaus..

Gruselkram

Fantastische Dinge ereignen sich in den Osterferien vom 25. bis 28. März, immer von 10 bis 15 Uhr in der Theodor-Heuss-Schule in der Altstadt. Alle Heidelberger Kinder von sechs bis 12 Jahren mit Interesse an zauber- und geisterhaften Vorgängen, sind eingeladen, die mutigen Spielmobilmitarbeiter/innnen des Kulturfensters in geheimnisvolle Welten zu begleiten. Eine schriftliche Anmeldung ist erforderlich. Kosten inklusive Mittagessen 40 Euro, Geschwisterkinder 30 Euro. Infos unter 06221 13748-61 oder im Internet unter http://www.kulturfenster.de/

2 x Haus der Jugend

Die ökologische Forschungsstation im Haus der Jugend schickt die Kinder eine Woche lang von 9 bis 15 Uhr auf Abenteuertour in den Wald. Das Wichtigste sind hier feste Schuhe, wettergemäße Kleidung, Abenteuerlust und gute Laune. Dagegen dreht sich in der Internetwerkstatt (9 bis 13 Uhr) alles um Suchmaschinen, Chats, Online-Games und Videoportale. Für Kinder von sieben bis elf Jahren mit Compu-tergrundkenntnissen. Beide Veranstaltungen in der ersten Osterferienwoche. Weitere Infos unter 06221 602926 oder im Internet unter http://hausderjugend.heidelberg.de. .
Kinder, wohin in den Osterferien?

(Quelle: Stadtblatt online, Nr. 10 vom 05.03.2008)