Angehörigenpflege
Aus arbeitsmarktpolitischer und unternehmerischer Sicht ist es wenig sinnvoll, pflegende Erwerbstätige bzw. die negativen Auswirkungen einer mangelnden Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege noch zu ignorieren. Man denke hier nur an die betriebs- und volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Absentismus (Versäumnis von Arbeitszeit aufgrund ungelöster Vereinbarkeitsproblematiken) oder pflegebedingte Berufsaufgabe von qualifiziertem Personal entstehen. Effektive Maßnahmen zur Unterstützung von pflegenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sollten daher auch in der Arbeitswelt verankert sein. Im ‘Bündnis für Familie Heidelberg’ engagieren sich viele familienfreundliche Unternehmen, die sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege auseinandersetzen und ihre Beschäftigen hierbei unterstützen.
Erste Schritte
- Besprechen Sie mit ihrem Beschäftigten gemeinsam, welche Herausforderungen durch den Pflegefall entstehen. Welche Maßnahmen wurden bereits eingeleitet?
- Wie sieht die (zeitliche) Belastung aus? Sollte die Arbeitszeit reduziert werden?
- Ergeben Sich Auswirkungen auf das Team?
- Müssen Arbeitsprozesse umgestaltet werden?
Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege
- Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsorganisation
- Bereitstellung betrieblicher Serviceleistungen
- Unterstützung bei haushaltsnahen Dienstleistungen
- Schulung von Führungskräften
- Betriebliche Information und Beratung (z.B. durch den betrieblichen Pflegelotsen)
- Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege verbindlich in Mitarbeitergespräche integrieren
Aktuelle Fortbildungen und Projekte des ‘Bündnis für Familie Heidelberg’
- Qualifizierung zum betrieblichen Pflegelotsen
- jährliche Veranstaltungsreihe: Angehörigenpflege von A bis Z
- Flyer Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege
- Datenblatt Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege
Praxisbeispiele „betrieblicher Pflegelotse“ in Publikationen vorgestellt
- Magazin der Lokalen Bündnisse „Familie leben.“ Ausgabe 10/2018
- GesellschaftsReport BW« der FamilienForschung Baden-Württemberg Ausgabe 1/2018