Auch die Eltern mussten sich ins Zeug legen
Beim Familiensporttag probierten 100 Familien neue Sportarten aus und machten Spaßwettkämpfe. „Auf Mama, wirf endlich!“, tönt es von der Seite. Gabriele Dschangaei tut, was sie kann. Sie schnappt sich den Basketball, den ihr Sohn Maxim (9 Jahre) zuspielt und wirft auf den Korb. Treffer. Ein Punkt für ihr Team, in dem neben Maxim noch der ältere Sohn Carl- Mani und der amerikanische Austauschschüler Enrique spielen.
Die Dschangaeis sind eine von etwa einhundert Familien, die auf Einladung des Heidelberger Sportkreises, der Stadt und des Familienbündnisses ins Sportzentrum Nord in Handschuhsheim gekommen sind. Dort ist beim ersten Familiensporttag einiges geboten. Rugbyeier, Lacrossebälle und sogar Speere (bei der SporttagVersion es Biathlon wird auf Gewehre verzichtet) fliegen durch die Luft. Denn beim Sportparcours dürfen nur die Familien mit Urkunden rechnen, die alle zehn Stationen durchlaufen haben. Neben dem Parcours gibt es auch ein wenig portlichen Wettbewerb: In kleinen Spaßwettkämpfen treten Familienteams gegeneinander an. So schießen Eltern und Kinder aus jeweils angemessener Entfernung auf Basketballkörbe, messen sich im Fuchschwanzfangen oder kämpfen sich durch den Purzelbaumlauf.
Auch die Eltern sind mit Eifer dabei, was Martino Carbotti, hauptamtlicher Mitarbeiter des Sportkreises, und seine
beiden Mitstreiterinnen Lisa Bentner und Annette Bechtold besonders freut. Denn bei diesem Sportfest ist es nicht nur der Nachwuchs, der sich bewegt. Auch die Eltern müssen sich ins Zeug legen. Dass die Familien gemeinsam, im Team, Sport treiben, ist sonst einfach zu selten, wie nicht nur die Organisatoren finden. „Meine Söhne sind oft im Sport, ich mache nicht so viel“, gibt Mutter Dschangaei ganz unumwunden zu. Doch auch die Söhne profitieren, denn sie haben einige neue Sportarten kennen gelernt. Besonders das Bogenschießen hat es ihnen angetan. Carl-Mani (12 Jahre) überlegt sich ernsthaft, ob er seine Schießkünste beim BSC Heidelberg dem nächst ausbauen soll. „Der Sporttag ist eine gute Gelegenheit, die nicht ganz so populären Sportarten an die Öffentlichkeit zu bringen“, meint Maurice Müller, der den Speertriathlon beaufsichtigt. Die Teilnehmer rennen ein Stück über die Tartanbahn und müssen mit einem Speer ein Ziel treffen – sonst droht eine Strafrunde. „Die Leute
sind alle mit Eifer dabei“, freut sich der Sportbund Trainer Daniel König. Auch die Basketballtrainerin Elke Boll hat schon einige Infozettel für die TSG Ziegelhausen verteilt – und hofft wie die anderen Trainer der sieben teil nehmenden Vereine auf neue Mitglieder.
(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 16.07.2008)