Rückendeckung für berufstätige Eltern: Heidelberger Bündnis bündelt Notfallbetreuung
Was machen berufstätige Mütter und Väter, wenn die Tagesmutter plötzlich ausfällt? Oder wenn das kranke Kind nicht in die Krippe, den Kindergarten bzw. in die Schule gehen darf? Eine schnelle und unbürokratische Notfallbetreuung hilft in solchen Situationen weiter. Damit Eltern und Unternehmen wissen, an wen sie sich kurzfristig wenden können, hat das Bündnis für Familie Heidelberg nun einen Flyer für Kooperationspartner herausgegeben. Diesen finden Sie hier.
Familienleben ist nicht immer planbar. Manchen Eltern, die im Berufsleben stehen, fällt die geregelte Betreuung ihrer Kleinen sogar doppelt schwer – die einen müssen in Schicht arbeiten, bei den anderen steht immer mal wieder ein unvorhergesehenes Meeting außerhalb der normalen Arbeitszeiten an. Vor allem Alleinerziehende wissen dann häufig nicht mehr, wem sie ihr Kind anvertrauen können. „Für solche Fälle gibt es in Heidelberg Einrichtungen, die die Notfallbetreuung übernehmen“, sagt Aline Moser, Bündniskoordinatorin beim Bündnis für Familie Heidelberg.
Beispielsweise sorgen Anbieter der Familienpflege in Not- und Krisensituationen dafür, dass der geregelte Tagesablauf der Kinder erhalten bleibt und die hauswirtschaftliche Versorgung gesichert ist. Auch das Kinderhaus der Universität Heidelberg bietet einen sogenannten „Backup-Service“. Eltern können hier auf schnellem und unbürokratischem Weg eine stundenweise Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. „Problematisch ist allerdings, dass viele Eltern in Heidelberg diese Angebote gar nicht kennen“, erläutert Aline Moser. „Hinzu kommt, dass auch die bekannten Anlaufstellen für Familien, wie z.B. Kinderärzte und Betreuungseinrichtungen, wie auch Unternehmen über diese Möglichkeit zu wenig informiert sind – obwohl sie ganz gezielt Kooperationen mit solchen Einrichtungen eingehen könnten, um so ihren Angestellten den Rücken freizuhalten.“
Das Bündnis für Familie Heidelberg hat sich des Problems angenommen: Im Oktober 2009 trafen sich Bündnisakteure, Interessierte und Experten unter dem Motto „Bündnis im Gespräch: Notfallbetreuung“. In diesem Forum stellten sie Angebote sowie Erfahrungen vor und brachten ihre Vorschläge ein. Im Ergebnis entstand die Teilgruppe „Notfallbetreuung“.
Die Teilgruppe „Notfallbetreuung“ hat nun ihr 100-Tage-Ziel erreicht: In einem Flyer hat sie eine Übersicht über Betreuungsangebote in Heidelberg zusammengestellt. Dieser ist adressiert an BündnispartnerInnen und Multiplikatoren – vor allem an Personalverantwortliche in den Unternehmen. Außerdem gibt es ab sofort weiterführende Informationen hier.
„Das vorrangige Ziel der Teilgruppe war es, das vorhandene Angebot transparent zu machen“, so Aline Moser vom Bündnis für Familie in Heidelberg. „Mit einer verbesserten Notfallbetreuung können Eltern ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen und sicher sein, dass ihr Kind gut versorgt ist. Damit tragen Notfallbetreuungsangebote zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei.“
Geplant ist, noch in diesem Jahr einen Sondernewsletter zum Thema Notfallbetreuung herauszugeben, der auf der Webseite des Lokalen Bündnisses in Heidelberg zu finden sein wird.
Folgende Bündnisakteure engagieren sich in der Teilgruppe „Notfallbetreuung“: Caritasverband Heidelberg, Familienpflege Mobil Heidelberg gGmbH, Heidelberger Dienste gGmbH, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Stadt Heidelberg, Tagesmütterverein Heidelberg, Thoraxklinik Heidelberg, Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg.