Veranstaltungsreihe ‚Angehörigenpflege von A-Z’ setzt deutliches Zeichen

Über 375 Beschäftigte der beteiligten Unternehmen nutzen das Fortbildungsangebot im ‚Bündnis für Familie Heidelberg’ zum Thema „Pflege und Beruf“

Zwei Drittel der Bevölkerung möchten ihre Angehörigen zu Hause pflegen – und die meisten von ihnen auch weiterhin berufstätig sein. Gleichzeitig ist es für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in einer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger, qualifizierte Angestellte an den Betrieb zu binden. Um Beschäftigte dabei zu unterstützen, Pflege und Beruf zu vereinbaren, haben Akteure des ‚Bündnis für Familie Heidelberg’ unter dem Titel „Angehörigenpflege von A-Z“ für ihre Beschäftigten eine betriebliche Fortbildung konzipiert. In sieben Veranstaltungen zwischen März und November 2012 gaben Expertinnen und Experten Auskunft rund um das Thema Angehörigenpflege. Die Fortbildungsreihe ist ein Kooperationsprojekt der Bündnisakteure Amtsgericht Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Heidelberger Dienste gGmbH, SAP AG, Stadt Heidelberg, Universität Heidelberg und Universitätsklinikum Heidelberg.

„Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu ermöglichen, ist die zentrale Herausforderung der Zukunft“, so Aline Moser, Koordinatorin im Heidelberger Bündnis. „Denn die Pflege älterer Angehöriger ist keine reine Privatangelegenheit, sondern auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb wollen wir konkrete Unterstützungsangebote für Beschäftigte schaffen und Unternehmen für die Notwendigkeit einer besseren Vereinbarkeit sensibilisieren.“

Pilotprojekt: Berufliche Fortbildung für pflegende Angehörige

Die Veranstaltungsreihe der Bündnisakteure war als berufliche Fortbildung für die Beschäftigten der beteiligten Unternehmen und Institutionen angelegt. Mit dem Angebot haben die Partnerinnen und Partner ein Pilotprojekt geschaffen: Erstmals haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Bildungsangebote für die Angehörigenpflege als kostenlose betriebliche Fortbildung während der Arbeitszeit angeboten. Die Resonanz war deutlich, was den dringenden (Informations-)Bedarf an dieser Thematik aufzeigt.

Am 7. März startete die Fortbildungsreihe mit Bärbel Fabig von der Stadt Heidelberg zum Thema „Anruf! Mein Vater ist im Krankenhaus“ – Vom Patient zum Pflegefall. Was sind die ersten Schritte, wenn eine Pflegesituation beginnt?“. Bis November 2012 folgten die Themen „Demenz“, „Unterstützung bei Depression und Ängsten im Alter“, „Wie schütze ich mich selbst in der Pflege?“, „Praktische Hilfen im Pflegealltag“, „Vorsorge“ und „Finanzielle und rechtliche Aspekte“. Durchschnittlich 50 Personen nahmen an den einzelnen Workshopmo-dulen teil. Spitzenreiter war das Anschlussmodul: Am dem Workshop„In die Zukunft gedacht: Vorsorgen!“ informierten Ingeborg Römhild Klose, Betreuungsrichterin am Amtsgericht Hei-delberg, sowie Bernhard Ortseifen, Geschäftsführer des Betreuungsverein SKM Heidelberg, infomierten über 110 Beschäftigte aus den beteiligten Unternehmen zum Thema:  „Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung“.

Die Akteure der Arbeitsgruppe ‚Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenpflege’ zogen fol-gendes Fazit: Das Thema Angehörigenpflege gewinnt immer stärker an Bedeutung. Die hohe Teilnehmerzahl von über 375 Personen an der Veranstaltungsreihe „Angehörigenpflege von A-Z“ zeigt dies deutlich. Arbeitgeber, die auf Familienfreundlichkeit setzen, sollten sich zukünftig verstärkt dem Thema Angehörigenpflege widmen – hier besteht Bedarf, den man oft nicht auf den ersten Blick erkennt. Weitere Informationen zu den einzelnen Modulen finden Sie hier.