Familie und Beruf besser vereinbaren

Nach einem Jahr zieht das „Bündnis für Familie Heidelberg“ eine durchweg positive Bilanz

RL. Vor einem Jahr nahm das „Bündnis für Familie Heidelberg“ seine Arbeit auf. Jetzt präsentieren sich die Initiatoren auf dem Bismarckplatz bei Kaffee und Kuchen. Seit März 2007 trafen sich 140 Akteure aus der regionalen Wirtschaft und Politik in Arbeitsgruppen, um Lösungen zu finden, Familie und Beruf besser zu vereinbaren.

Die Heidelberger Dienste (HDD) als Bündnis-Initiatoren zogen eine durchweg positive Bilanz: „Die Resonanz der Unternehmen hat alles übertroffen, was wir uns erhofft haben“, freut sich HDD-Geschäftsführer Wolfgang Schütte. Besonders die Arbeitgeber hätten sich als treibende Kraft entpuppt. Die Ideen reichten von der Teilzeitausbildung für alleinerziehende Mütter über eine Kinder-Ferienbetreuung für Mitarbeiter der Universität Heidelberg bis zur einer Spielecke für Kinder in der Volkshochschule Heidelberg.

„Wir können es uns nicht leisten, dass gut ausgebildete Mütter zu Hause sitzen, weil sie auf die Kinder aufpassen müssen“, ergänzt Schüttes Kollegin Aline Moser. Dabei rannte das Bündnis anfangs bei den Unternehmen nicht gerade offenen Türen ein. Doch ein Argument konnte viele namhafte regionale Arbeitgeber wie SAP, Heidelberger Druckmaschinen oder die Universität überzeugen:

„Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wichtiger Standortvorteil“, weiß Schütte aus vielen Gesprächen mit jungen Familien.

Das Heidelberger Bündnis ist nur eines von 475 in ganz Deutschland. Das Entscheidende ist, dass die Heidelberger besonders auf den Schulterschuss mit den Arbeitnehmern gesetzt haben. Das gefiel auch dem Bundesfamilienministerium, der das Bündnis bis Ende 2008 mit insgesamt 270 000 Euro unter die Arme greift. Fast 150 Mitglieder zählt das Bündnis derzeit.

Doch was passiert, wenn die Förderung Ende des Jahres ausläuft? „Das Wichtigste war von Anfang an ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen“, erklärt Schütte.

„Jetzt, nach einem Jahr können wir sagen: Wir haben es geschafft.“ Er und Kollegin Moser gehen davon aus, dass das Bündnis für Familie auch ohne Bundesmittelweiterbestehen bleibt. Denn im Wettbewerb um die beste Familienbetreuung – und damit auch die besten Arbeitskräfte – möchte kein Unternehmen ins Hintertreffen geraten.

(Quelle: RNZ vom 15.04.2008)